Kopf- und Handarbeiter
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Schlagworte
Gesamtarbeiter, produktive Arbeit, unproduktive Arbeit, Kooperation, kapitalistische Produktionsweise, geistige Arbeit, körperliche Arbeit, Fähigkeit, Bedürfnis
Annahme 1
- Der Arbeitsprozess vereint Kopf- und Handarbeit.
- Durch den gemeinsamen Arbeitsprozess entsteht ein gesellschaftliches Produkt.
- Produktive Arbeit ist jede, die zum gesellschaftlichen Produktionsprozess beiträgt.
„Wie im Natursystem Kopf und Hand zusammengehören, vereint der Arbeitsprozeß Kopfarbeit und Handarbeit. […] Das Produkt verwandelt sich überhaupt aus dem unmittelbaren Produkt des individuellen Produzenten in ein gesellschaftliches, in das gemeinsame Produkt eines Gesamtarbeiters, d.h. eines kombinierten Arbeitspersonals, dessen Glieder der Handhabung des Arbeitsgegenstandes näher oder ferner stehn. Mit dem kooperativen Charakter des Arbeitsprozesses selbst erweitert sich daher notwendig der Begriff der produktiven Arbeit und ihres Trägers, des produktiven Arbeiters. Um produktiv zu arbeiten, ist es nun nicht mehr nötig, selbst Hand anzulegen; es genügt, Organ des Gesamtarbeiters zu sein, irgendeine seiner Unterfunktionen zu vollziehn.“
Marx, Karl: Das Kapital, Bd. 1, in: MEW, Band 23, Berlin 1962, S. 531.
Annahme 2
- Das Verhältnis, das die Arbeiter zur produzierten Ware haben, ist abhängig von ihrer jeweiligen Qualifikation und Aufgabe, verschieden.
- Die Gesamtheit der Arbeiter produziert die Ware und reproduziert und vergrößert damit das Kapital der Kapitalisten.
„Mit der Entwicklung der spezifisch kapitalistischen Produktionsweise, wo viele Arbeiter an der Produktion derselben Ware zusammenarbeiten, muß natürlich das Verhältnis, worin ihre Arbeit unmittelbar zum Gegenstand der Produktion steht, sehr verschieden sein. Z.B. die […] Handlanger in einer Fabrik haben nichts direkt mit der Bearbeitung des Rohstoffs zu tun. Die Arbeiter, die die Aufseher der direkt mit dieser Bearbeitung zu tun Habenden bilden, stehn einen Schritt weiter ab; der Ingenieur hat wieder ein andres Verhältnis und arbeitet hauptsächlich nur mit seinem Kopfe etc.
Aber das Ganze dieser Arbeiter, die Arbeitsvermögen von verschiednem Werte besitzen, […] produzieren das Resultat, das sich […]- in Ware oder einem materiellen Produkt ausspricht; und alle zusammen, als Atelier, sind die lebendige Produktionsmaschine dieser Produkte, wie sie, den gesamten Produktionsprozeß betrachtet, ihre Arbeit gegen Kapital austauschen und das Geld der Kapitalisten als Kapital reproduzieren, d.h. als sich verwertenden Wert, sich vergrößernden Wert.“
Marx, Karl, Theorien über den Mehrwert 1, in: MEW, Band 26.1, Berlin 1965, S. 386.
Annahme 3
- Im höher entwickelten Kommunismus ist der Gegensatz zwischen Kopf- und Handarbeit verschwunden.
„In einer höheren Phase der kommunistischen Gesellschaft, nachdem die knechtende Unterordnung der Individuen unter die Teilung der Arbeit, damit auch der Gegensatz geistiger und körperlicher Arbeit verschwunden ist; […] – erst dann kann der enge bürgerliche Rechtshorizont ganz überschritten werden und die Gesellschaft auf ihre Fahne schreiben: Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen!“
Marx, Karl: Kritik des Gothaer Programms, in: MEW, Band 19, Berlin 1987, S. 21.