Faschismus

Version vom 2. November 2019, 12:01 Uhr von Nero (Diskussion | Beiträge) (Faschismus als Gegensatz zur Demokratie)

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Überblick[Bearbeiten]

Hier soll ein grober Überblick über bestehenden Dissens in der kommunistischen Bewegung (und darüber hinaus) in Bezug auf Fragen des Faschismus gegeben werden. Es ist klar, dass dieser Überblick nicht vollständig ist und ständig erweitert und verbessert werden muss. Besondere Relevanz hat für uns hierbei die Diskussionen in der Kommunistischen Internationale (KI), an welche alle Diskussionen in der Kommunistischen Bewegung bis heute anknüpfen. Auf den Unterseiten sollen die verschiedenen Debatten und Dissense, die in der kommunistischen Bewegung bis heute eine Rolle spielen, dargestellt werden.

Faschismus als Herrschaft von Teilen des Finanzkapitals[Bearbeiten]

Die sogenannte Dimitroff-These definiert den Faschismus an der Macht als die ”offene terroristische Diktatur” eines Teils des Finanzkapitals, nämlich der “reaktionärsten, chauvinistischsten, am meisten imperialistischen Elemente”. Während der Terror als Eigenschaft des Faschismus und die Beschreibung als Diktatur nicht umstritten sind, ergeben sich aus der der Formulierung der “reaktionärsten, chauvinistischen, am meisten imperialistischen Elemente“ einige Fragen. Mit am “chauvinistischsten, am meisten imperialistischen” sind diejenigen Kräfte gemeint, die am aggressivsten nach Krieg und Expansion streben. Ist der Faschismus also nur die Herrschaft eines Teils des Monopolkapitals und gibt es also einen anderen Teil, der nicht auf den Faschismus setzt und nicht den Krieg forciert? An anderen Stellen des Referates beschreibt Dimitroff den Faschismus dagegen als Herrschaft des Finanzkapitals schlechthin. Wir wollen die Diskussion in der KomIntern auf ihre Aussage und Kohärenz und die daran anschließenden Analysen und Debatten in der Kommunistischen Bewegung, untersuchen. Weiter gibt es auch Streit in der Frage, ob der Faschismus ausschließlich die Herrschaft des Monopolkapital sei. Es gibt die Position, dass das sogenanntes nicht-monopolitischem Kapital, kein Interesse am Faschismus habe. Ein antifaschistisches Bündnis mit der “kleinen Bourgeoisie” kann aus dieser Analyse abgeleitet werden.

Faschismus als Bonapartismus[Bearbeiten]

Der Begriff des Bonapartismus geht ursprünglich auf Marx' Schrift Der achtzehnte Brumaire des Louis-Bonaparte zurück. Die Bonapartismustheorie geht davon aus, dass der Faschismus nur eine neue Form des Bonapartismus sei und dann an die Macht kommt, wenn ein historisches Gleichgewicht zwischen den kämpfenden antagonistischen Klassen eintritt. Dann kann ein Führer im Staat oder der Staat selbst die politische Macht verselbständigen und über den Klassen stehend herrschen. Dabei bedient er sich diktatorischer Mittel, da er nicht mehr an die politischen Verkehrsformen der bürgerlich-republikanisch verfassten Gesellschaft gebunden sei.

Faschismus als Bündnis[Bearbeiten]

Insbesondere der DDR-Forschung zum Faschismus, aber auch bereits der KomIntern-Definition wird unterstellt, sie vertrete eine “Agententheorie”, indem sie Hitler als nichts weiteres als den bezahlten „Agenten“ des Monopolkapitals darstellen würde. Die Kritiker beschreiben deswegen als Gegenmodell den Faschismus als Bündnis verschiedener gesellschaftlicher Gruppen mit Dominanz des Monopolkapitals. Diese Vorstellung wird zum Teil auch unter marxistischen Wissenschaftlern vertreten, auch standen deren Vertreter oft der DDR-Forschung am nächsten und waren an einer Auseinandersetzung mit dieser interessiert.

Faschismus als Gegensatz zur Demokratie[Bearbeiten]

In bürgerlichen, aber auch in marxistischen Kreisen gibt es oft die Position, der Faschismus sei das Gegenmodell zur bürgerlichen Demokratie. Es wird eine grundsätzliche Differenz zwischen bürgerlicher Demokratie und Faschismus angenommen. In der bürgerlichen Demokratie gäbe es zwar auch einen kapitalistischen Staat, aber immerhin demokratische Spielregeln und Formen, an die sich die bürgerliche Klasse halte und die der Arbeiterklasse bestimmte Spielräume lasse. Die bürgerliche Demokratie müsse deswegen verteidigt werden. Damit zusammenhängend ist die Vorstellung, dass der Faschismus als Herschaftsform nur von einem Teil der Kapitalistenklasse favorisiert wird. Ein Bündnis mit dem „demokratischen“ Teil der Bourgeoisie kann daraus abgeleitet werden. Das Verständnis vom Faschismus als eine der bürgerlichen Demokratie entgegengesetzte Herrschaftsform der Bourgeoisie öffneten und öffnen bis heute Tür und Tor für illusionäre Vorstellungen über das Wesen des imperialistischen Staates und seiner Diktatur über die ausgebeutete Klasse (siehe Strategie der Übergänge).

Bürgerliche Faschismustheorien[Bearbeiten]

Bezug zu unseren Grundannahmen[Bearbeiten]

Wie wollen wir den Dissens klären?[Bearbeiten]

Was steht zu diesem Dissens in den Programmatischen Thesen?[Bearbeiten]