Dialektischer Materialismus

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Schlagworte

Dialektik, Materialismus, Bewegungsgesetze, Notwendigkeit, Einheit der Welt, Erkennen

Annahme 1

Begriffe sind, materialistisch gesehen, die Abbilder der wirklichen Dinge.

Dialektik ist die Wissenschaft von den allgemeinen Gesetzen der Bewegung, sowohl der äußern Welt, wie des menschlichen Denkens.

Die Gesetze der äußern Welt (Natur) und des Denkens sind der Sache nach identisch, ihrem Ausdruck nach verschieden, weil der Mensch diese Gesetze mit Bewusstsein anwenden kann.

Diese Gesetze setzen sich sowohl in der Natur, als auch großenteils in der Menschengeschichte mit ‚äußern Notwendigkeit‘ durch.

Das Erkennen, die Formulierung und Anwendung der Dialektik (Begriffsdialektik) ist der bewusste Reflex der dialektischen Bewegung der Wirklichkeit.



„Wir faßten die Begriffe unseres Kopfs wieder materialistisch als die Abbilder der wirklichen Dinge, statt die wirklichen Dinge als Abbilder dieser oder jener Stufe des absoluten Begriffs. Damit reduzierte sich die Dialektik auf die Wissenschaft von den allgemeinen Gesetzen der Bewegung, sowohl der äußern Welt wie des menschlichen Denkens - zwei Reihen von Gesetzen, die der Sache nach identisch sind, dem Ausdruck nach aber insofern verschieden sind, als der menschliche Kopf sie mit Bewusstsein anwenden kann, während sie in der Natur und bis jetzt auch großenteils in der Menschengeschichte sich in unbewußter Weise, in der Form der äußern Notwendigkeit, inmitten einer endlosen Reihe scheinbarer Zufälligkeiten durchsetzen. Damit aber wurde die Begriffsdialektik selbst nur der bewußte Reflex der dialektischen Bewegung der wirklichen Welt, und damit wurde die Hegelsche Dialektik auf den Kopf, oder vielmehr vom Kopf, auf dem sie stand, wieder auf die Füße gestellt. Und diese materialistische Dialektik, die seit Jahren unser bestes Arbeitsmittel und unsere schärfste Waffe war, wurde merkwürdigerweise nicht nur von uns, sondern ausßerdem noch, unabhängig von uns und selbst von Hegel, wieder entdeckt von einem deutschen Arbeiter, Josef Dietzgen.“
(Engels, Ludwig Feuerbach und der Ausgang der klassischen deutschen Philosophie, MEW Band 21, S.292/293)