Gibt es noch heute "Gladio" ähnliche Strukturen in der NATO und/oder der BRD (zur Desorganisierung der Arbeiterklasse oder zum organisierten Kampf gegen die organisierte Arbeiterklasse)?: Unterschied zwischen den Versionen

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<big>'''Worum geht es?'''</big>
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== Worum geht es? ==
  
 
Am 2. November 1990 berichtete die TAZ, als erste deutsche Tageszeitung  über eine paramilitärische- nachrichtendienstliche Organisation in der BRD. Erst über zwei Wochen später reagierten andere Medien auf den Skandal, wie auch "Die Zeit" am 23. November 1990 [http://www.zeit.de/1990/48/gefangen-im-schweigenetz]. Zu dem in der BRD sog. "Schweigenetz" oder der "Stay Behind- Organisation", gab es in jedem Nato Mitgliedsstaat (auch in der Schweiz, Schweden und Finnland), parallele Strukturen. Sie wurden meist direkt nach dem zweiten Weltkrieg oder zu Beginn der fünfziger Jahre gegründet, um Widerstand, Sabotage und Terror im Falle eines Krieges mit der Sowjetunion leisten zu können. Also eine Art Guerilla- Truppe im Untergrund, im Falle einer sowjetischen Invasion. Nach deren Aufdeckung wurden in fast ganz Europa versteckte Waffendepots und Munitionslager gefunden, mit denen die Partisanengruppen versorgt werden sollten. Selbstverständlich war alles auf dem neuesten Stand. Alles wurde in einer geheimen Nato- Zentrale in Brüssel koordiniert. Sie haben viele Namen, doch sind sie von einem Geist geprägt: antikommunistische Stoßtrupps, die notfalls den Gegner kaltstellen sollen und keine Skrupel besitzen. Zunächst gaben alle verantwortlichen Regierungsmitglieder an von nichts gewusst zu haben, doch nach und nach sickerten immer mehr Informationen durch. Schließlich wurde versprochen das "Schweigenetz" im Laufe des Jahres 1991 aufzulösen, doch warum erst so spät und was passierte nach der Auflösung mit den Mitgliedern. Das weiß bis heute niemand und es scheint auch niemanden mehr zu stören. Auf der anderen Seite gehören solche Netzwerke keinesfalls der Vergangenheit an, denn die Verbindung zwischen Staat und Faschisten sitzt auch heute noch tief. Hier lässt sich eine Stellungnahme der KO vom 11. März 2019 zitieren: "Erinnert sei in diesem Zusammenhang an den Bundeswehroffizier Franco A. Dieser hatte Waffen und militärisches Gerät aus Bundeswehrbeständen entwendete, sich als Geflüchteter ausgegeben, mit seinem Komplizen (mittlerweile Mitarbeiter eines AfD-Bundestagsabgeordneten) Anschlagspläne und Tötungslisten von vor allem „linken“ Politikern angefertigt. Beim Versuch eine Waffe am Wiener Flughafen zu verstecken wurde er 2017 von der österreichischen Polizei festgenommen. Ihm und seinen Komplizen ist bis heute kein Prozess gemacht worden und er wird wohl demnächst auf freien Fuß kommen" [https://kommunistische.org/stellungnahmen/faschisten-in-polizei-und-bundeswehr-im-dienst-der-herrschenden-klasse/].
 
Am 2. November 1990 berichtete die TAZ, als erste deutsche Tageszeitung  über eine paramilitärische- nachrichtendienstliche Organisation in der BRD. Erst über zwei Wochen später reagierten andere Medien auf den Skandal, wie auch "Die Zeit" am 23. November 1990 [http://www.zeit.de/1990/48/gefangen-im-schweigenetz]. Zu dem in der BRD sog. "Schweigenetz" oder der "Stay Behind- Organisation", gab es in jedem Nato Mitgliedsstaat (auch in der Schweiz, Schweden und Finnland), parallele Strukturen. Sie wurden meist direkt nach dem zweiten Weltkrieg oder zu Beginn der fünfziger Jahre gegründet, um Widerstand, Sabotage und Terror im Falle eines Krieges mit der Sowjetunion leisten zu können. Also eine Art Guerilla- Truppe im Untergrund, im Falle einer sowjetischen Invasion. Nach deren Aufdeckung wurden in fast ganz Europa versteckte Waffendepots und Munitionslager gefunden, mit denen die Partisanengruppen versorgt werden sollten. Selbstverständlich war alles auf dem neuesten Stand. Alles wurde in einer geheimen Nato- Zentrale in Brüssel koordiniert. Sie haben viele Namen, doch sind sie von einem Geist geprägt: antikommunistische Stoßtrupps, die notfalls den Gegner kaltstellen sollen und keine Skrupel besitzen. Zunächst gaben alle verantwortlichen Regierungsmitglieder an von nichts gewusst zu haben, doch nach und nach sickerten immer mehr Informationen durch. Schließlich wurde versprochen das "Schweigenetz" im Laufe des Jahres 1991 aufzulösen, doch warum erst so spät und was passierte nach der Auflösung mit den Mitgliedern. Das weiß bis heute niemand und es scheint auch niemanden mehr zu stören. Auf der anderen Seite gehören solche Netzwerke keinesfalls der Vergangenheit an, denn die Verbindung zwischen Staat und Faschisten sitzt auch heute noch tief. Hier lässt sich eine Stellungnahme der KO vom 11. März 2019 zitieren: "Erinnert sei in diesem Zusammenhang an den Bundeswehroffizier Franco A. Dieser hatte Waffen und militärisches Gerät aus Bundeswehrbeständen entwendete, sich als Geflüchteter ausgegeben, mit seinem Komplizen (mittlerweile Mitarbeiter eines AfD-Bundestagsabgeordneten) Anschlagspläne und Tötungslisten von vor allem „linken“ Politikern angefertigt. Beim Versuch eine Waffe am Wiener Flughafen zu verstecken wurde er 2017 von der österreichischen Polizei festgenommen. Ihm und seinen Komplizen ist bis heute kein Prozess gemacht worden und er wird wohl demnächst auf freien Fuß kommen" [https://kommunistische.org/stellungnahmen/faschisten-in-polizei-und-bundeswehr-im-dienst-der-herrschenden-klasse/].
  
<big>'''Warum ist dies für uns relevant?'''</big>
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'''Warum ist dies für uns relevant?'''
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Wir sind zur Zeit eine Kommunistische Organisation und wollen später einmal eine Kommunistische Partei gründen. Wir wollen die Arbeiterklasse für ihren Kampf organisieren und das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer proletarischen Revolution in der Bevölkerung schaffen. Das Bewusstsein für den Sturz der Kapitalistenklasse und damit für die notwendige Zerschlagung des bestehenden bürgerlichen Staates. Mit diesen Zielen sind wir staatsfeindlich und stellen zukünftig eine Bedrohung für die BRD dar. Der Staat wird der Arbeiterklasse seine Macht jedoch nicht kampflos übergeben, was die bereits erwähnten Untergrundorganisationen und -netzwerke beweisen. Damit stellt sich die Frage, wie wir auf solche Bedrohungen reagieren können und müssen, denn nicht ohne Grund übt die Bundeswehr und die Polizei bereits heute schon die innere Aufstandsbekämpfung. Zudem muss sich klären, wie wir auf die Militarisierung der Polizei reagieren können, welche an den aktuellen neuen Polizeiaufgabengesetzen deutlich werden.
 
Wir sind zur Zeit eine Kommunistische Organisation und wollen später einmal eine Kommunistische Partei gründen. Wir wollen die Arbeiterklasse für ihren Kampf organisieren und das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer proletarischen Revolution in der Bevölkerung schaffen. Das Bewusstsein für den Sturz der Kapitalistenklasse und damit für die notwendige Zerschlagung des bestehenden bürgerlichen Staates. Mit diesen Zielen sind wir staatsfeindlich und stellen zukünftig eine Bedrohung für die BRD dar. Der Staat wird der Arbeiterklasse seine Macht jedoch nicht kampflos übergeben, was die bereits erwähnten Untergrundorganisationen und -netzwerke beweisen. Damit stellt sich die Frage, wie wir auf solche Bedrohungen reagieren können und müssen, denn nicht ohne Grund übt die Bundeswehr und die Polizei bereits heute schon die innere Aufstandsbekämpfung. Zudem muss sich klären, wie wir auf die Militarisierung der Polizei reagieren können, welche an den aktuellen neuen Polizeiaufgabengesetzen deutlich werden.
  
</big>'''Literatur zum Thema'''</big>
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== Literatur zum Thema ==
 
 
https://books.google.de/books?id=-6p3DwAAQBAJ&pg=PT288&lpg=PT288&dq=wann+wurde+das+schweigenetz+in+der+brd+aufgel%C3%B6st&source=bl&ots=yn27gNUK7F&sig=ACfU3U0Ief56Y48gmX9T-KPb4ILKgbsdOg&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwib57T1gs3hAhWosKQKHfWeDU0Q6AEwC3oECAkQAQ#v=onepage&q=wann%20wurde%20das%20schweigenetz%20in%20der%20brd%20aufgel%C3%B6st&f=false
 
  
https://kommunistische.org/stellungnahmen/faschisten-in-polizei-und-bundeswehr-im-dienst-der-herrschenden-klasse/
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KO: Im Dienst der herschenden Klasse, 2019, URL: ''https://kommunistische.org/stellungnahmen/faschisten-in-polizei-und-bundeswehr-im-dienst-der-herrschenden-klasse/''.
  
 
Mader, Charisius: Nicht länger Geheim, Berlin 1969.
 
Mader, Charisius: Nicht länger Geheim, Berlin 1969.

Version vom 21. April 2019, 10:17 Uhr

Worum geht es?[Bearbeiten]

Am 2. November 1990 berichtete die TAZ, als erste deutsche Tageszeitung über eine paramilitärische- nachrichtendienstliche Organisation in der BRD. Erst über zwei Wochen später reagierten andere Medien auf den Skandal, wie auch "Die Zeit" am 23. November 1990 [1]. Zu dem in der BRD sog. "Schweigenetz" oder der "Stay Behind- Organisation", gab es in jedem Nato Mitgliedsstaat (auch in der Schweiz, Schweden und Finnland), parallele Strukturen. Sie wurden meist direkt nach dem zweiten Weltkrieg oder zu Beginn der fünfziger Jahre gegründet, um Widerstand, Sabotage und Terror im Falle eines Krieges mit der Sowjetunion leisten zu können. Also eine Art Guerilla- Truppe im Untergrund, im Falle einer sowjetischen Invasion. Nach deren Aufdeckung wurden in fast ganz Europa versteckte Waffendepots und Munitionslager gefunden, mit denen die Partisanengruppen versorgt werden sollten. Selbstverständlich war alles auf dem neuesten Stand. Alles wurde in einer geheimen Nato- Zentrale in Brüssel koordiniert. Sie haben viele Namen, doch sind sie von einem Geist geprägt: antikommunistische Stoßtrupps, die notfalls den Gegner kaltstellen sollen und keine Skrupel besitzen. Zunächst gaben alle verantwortlichen Regierungsmitglieder an von nichts gewusst zu haben, doch nach und nach sickerten immer mehr Informationen durch. Schließlich wurde versprochen das "Schweigenetz" im Laufe des Jahres 1991 aufzulösen, doch warum erst so spät und was passierte nach der Auflösung mit den Mitgliedern. Das weiß bis heute niemand und es scheint auch niemanden mehr zu stören. Auf der anderen Seite gehören solche Netzwerke keinesfalls der Vergangenheit an, denn die Verbindung zwischen Staat und Faschisten sitzt auch heute noch tief. Hier lässt sich eine Stellungnahme der KO vom 11. März 2019 zitieren: "Erinnert sei in diesem Zusammenhang an den Bundeswehroffizier Franco A. Dieser hatte Waffen und militärisches Gerät aus Bundeswehrbeständen entwendete, sich als Geflüchteter ausgegeben, mit seinem Komplizen (mittlerweile Mitarbeiter eines AfD-Bundestagsabgeordneten) Anschlagspläne und Tötungslisten von vor allem „linken“ Politikern angefertigt. Beim Versuch eine Waffe am Wiener Flughafen zu verstecken wurde er 2017 von der österreichischen Polizei festgenommen. Ihm und seinen Komplizen ist bis heute kein Prozess gemacht worden und er wird wohl demnächst auf freien Fuß kommen" [2].

Warum ist dies für uns relevant?


Wir sind zur Zeit eine Kommunistische Organisation und wollen später einmal eine Kommunistische Partei gründen. Wir wollen die Arbeiterklasse für ihren Kampf organisieren und das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer proletarischen Revolution in der Bevölkerung schaffen. Das Bewusstsein für den Sturz der Kapitalistenklasse und damit für die notwendige Zerschlagung des bestehenden bürgerlichen Staates. Mit diesen Zielen sind wir staatsfeindlich und stellen zukünftig eine Bedrohung für die BRD dar. Der Staat wird der Arbeiterklasse seine Macht jedoch nicht kampflos übergeben, was die bereits erwähnten Untergrundorganisationen und -netzwerke beweisen. Damit stellt sich die Frage, wie wir auf solche Bedrohungen reagieren können und müssen, denn nicht ohne Grund übt die Bundeswehr und die Polizei bereits heute schon die innere Aufstandsbekämpfung. Zudem muss sich klären, wie wir auf die Militarisierung der Polizei reagieren können, welche an den aktuellen neuen Polizeiaufgabengesetzen deutlich werden.

Literatur zum Thema[Bearbeiten]

KO: Im Dienst der herschenden Klasse, 2019, URL: https://kommunistische.org/stellungnahmen/faschisten-in-polizei-und-bundeswehr-im-dienst-der-herrschenden-klasse/.

Mader, Charisius: Nicht länger Geheim, Berlin 1969.

Müller A., Leo: Gladio - das Erbe des Kalten Krieges, in aktuell 12993