Zyklische Krisenhaftigkeit am Beispiel des dt. Imperialismus

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Annahmen[Bearbeiten]

Schlagworte

Produktivkraftentwicklung, deutscher Imperialismus, Krise

Annahme 1

Das monopolistische Stadium des Kapitalismus bringt eine Tendenz zur Hemmung der Produktivkraftentwicklung hervor. Beispiel Deutschland: Deutsches Monopolkapital kauft Patente auf, um ihre Nutzung zu verhindern, da sich die damit verbundene Produktivkraftsteigerung negativ auf den dessen Profit auswirken würde.


„ Wie wir gesehen haben, ist die tiefste ökonomische Grundlage des Imperialismus das Monopol. Dieses Monopol ist ein kapitalistisches, d.h. ein Monopol, das aus dem Kapitalismus erwachsen ist und im allgemeinen Milieu des Kapitalismus, der Warenproduktion, der Konkurrenz, in einem beständigen und unlösbaren Widerspruch zu diesem allgemeinen Milieu steht. Dennoch erzeugt es, wie jedes andere Monopol, unvermeidlich die Tendenz zur Stagnation und Fäulnis. In dem Maße, wie Monopolpreise, sei es auch nur vorübergehend, eingeführt werden, verschwindet bis zu einem gewissen Grade der Antrieb zum technischen und folglich auch zu jedem anderen Fortschritt, zur Vorwärtsbewegung; und insofern entsteht die ökonomische Möglichkeit, den technischen Fortschritt künstlich aufzuhalten. Ein Beispiel: In Amerika hat ein gewisser Owens eine Flaschenmaschine erfunden, die eine Revolution in der Flaschenherstellung herbeiführt. Das deutsche Kartell der Flaschenfabrikanten kauft Owens' Patente auf und legt sie in das unterste Schubfach, um ihre Auswertung zu verhindern. Gewiß kann das Monopol unter dem Kapitalismus die Konkurrenz auf dem Weltmarkt niemals restlos und auf sehr lange Zeit ausschalten (das ist übrigens einer der Gründe, warum die Theorie des Ultraimperialismus unsinnig ist). Die Möglichkeit, durch technische Verbesserungen die Produktionskosten herabzumindern und die Profite zu erhöhen, begünstigt natürlich Neuerungen. Aber die Tendenz zur Stagnation und Fäulnis, die dem Monopol eigen ist, wirkt nach wie vor und gewinnt in einzelnen Industriezweigen, in einzelnen Ländern für gewisse Zeitspannen die Oberhand. “
Lenin, Wladimir: Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus; gesammelte Werke: Band 22, 3. Auflage, unveränderter Nachdruck der 1. Auflage 1960, Berlin/DDR; Herausgegeben vom Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED;S. 280-281