Was waren die Kriegsziele des dt. Imperialismus im 2. Weltkrieg ?: Unterschied zwischen den Versionen

 
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Dass der Zweite Weltkrieg vom Deutschen Imperialismus als Raub- und Eroberungskrieg geführt wurde, ist unter Kommunistinnen und Kommunisten eine weitgehend unstrittige Erkenntnis. Zu unterschiedlichen Varianten der bürgerlichen Geschichtsschreibung existiert jedoch eine Fülle an Dissensen. Beispielhaft sei hier nur die Darstellung erwähnt, dass das "Machtstreben" und der "Rassenwahn" Adolf Hitlers die Ursache für den Krieg gewesen sei. Im Speziellen ist es für Kommunistinnen und Kommunisten in Deutschland eine Notwendigkeit, die massenfeindliche und rassistische Faschismustheorie der sogenannten "Antideutschen" zu widerlegen. Um ein umfassendes Verständnis der Rolle des Deutschen Imperialismus im Zweiten Weltkrieg zu erlangen, erachten wir es als wichtig, die folgenden Fragen zu klären:
 
Dass der Zweite Weltkrieg vom Deutschen Imperialismus als Raub- und Eroberungskrieg geführt wurde, ist unter Kommunistinnen und Kommunisten eine weitgehend unstrittige Erkenntnis. Zu unterschiedlichen Varianten der bürgerlichen Geschichtsschreibung existiert jedoch eine Fülle an Dissensen. Beispielhaft sei hier nur die Darstellung erwähnt, dass das "Machtstreben" und der "Rassenwahn" Adolf Hitlers die Ursache für den Krieg gewesen sei. Im Speziellen ist es für Kommunistinnen und Kommunisten in Deutschland eine Notwendigkeit, die massenfeindliche und rassistische Faschismustheorie der sogenannten "Antideutschen" zu widerlegen. Um ein umfassendes Verständnis der Rolle des Deutschen Imperialismus im Zweiten Weltkrieg zu erlangen, erachten wir es als wichtig, die folgenden Fragen zu klären:
  

Aktuelle Version vom 9. Januar 2019, 21:28 Uhr

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Einführung[Bearbeiten]

Dass der Zweite Weltkrieg vom Deutschen Imperialismus als Raub- und Eroberungskrieg geführt wurde, ist unter Kommunistinnen und Kommunisten eine weitgehend unstrittige Erkenntnis. Zu unterschiedlichen Varianten der bürgerlichen Geschichtsschreibung existiert jedoch eine Fülle an Dissensen. Beispielhaft sei hier nur die Darstellung erwähnt, dass das "Machtstreben" und der "Rassenwahn" Adolf Hitlers die Ursache für den Krieg gewesen sei. Im Speziellen ist es für Kommunistinnen und Kommunisten in Deutschland eine Notwendigkeit, die massenfeindliche und rassistische Faschismustheorie der sogenannten "Antideutschen" zu widerlegen. Um ein umfassendes Verständnis der Rolle des Deutschen Imperialismus im Zweiten Weltkrieg zu erlangen, erachten wir es als wichtig, die folgenden Fragen zu klären:

Was waren die Kriegsziele des dt. Imperialismus im 2. Weltkrieg? Welche Interessen von Teilen der deutschen Monopolbourgeoisie sind hier besonders hervorzuheben? Inwieweit konnten diese bedient werden oder nicht?
Welche Ressourcen und Gebiete wollte das deutsche Monopolkapital unter seine Kontrolle bringen? Welche Rolle sollte der Bevölkerung, bzw. den verschiedenen Bevölkerungsgruppen in den eroberten Gebieten zukommen? (Versklavung, Vernichtung, Eingliederung in deutsche Arbeiterklasse, ...)
Wie ist im strategischen Kontext des 2. Weltkriegs die Judenvernichtung zu bewerten?
Aus welchen Gründen sollten Teile der deutschen Arbeiter und Bauern in eroberte Ostgebiete umgesiedelt werden?
Worin zeichnete sich die Beziehung der deutschen Kapitalisten zu ausländischen Kapitalisten aus?
Wie autark funktionierte der deutsche Monopolkapitalismus während dem 2. Weltkrieg und welche wirtschaftlichen Beziehungen zwischen deutschen und ausländischen Kapitalisten, insbesondere zur Bourgeoisie verfeindeter Länder? Was waren die strategischen Ziele im Besonderen gegenüber der Sowjetunion?

In den Grundannahmen haben wir bereits festgestellt, dass der Deutsche Imperialismus in scharfer Konkurrenz zu anderen imperialistischen Staaten steht. Der erste Weltkrieg war für den Deutschen Imperialismus der erste großangelegte Anlauf, eine Neuaufteilung der Welt in seinem Interesse herbeizuführen.
Mit Sicherheit ist es unter Kommunisten unstrittig, dass der zweite Weltkrieg weit mehr war, als ein Versuch, die Ergebnisse des ersten Weltkriegs zu revidieren und in Europa Machtverhältnisse wie vor dem ersten Weltkrieg herzustellen. In den Grundannahmen gehen wir mit Lenin von der Aufteilung der Welt als Wesensmerkmal des Kapitalismus im imperialistischen Stadium aus.
Hier stellt sich also die Frage, welche Neuaufteilung die deutsche Bourgeoisie im zweiten Weltkrieg anstrebte. Ausgehend von der Bestimmung des Kapitalexports als ein weiteres Wesensmerkmal des Imperialismus, stellt sich die Frage, in welche Länder aus Deutschland Kapital exportiert wurde und welche weiteren Möglichkeiten militärisch durchgesetzt werden sollten?

Zur Klärung der oben genannten Fragen wird unter andrem eine Auseinandersetzung mit dem "Generalplan Ost" und dessen Zustandekommen notwendig sein.
Essenziell wird außerdem die Herausarbeitung des Dissens vornehmlich innerhalb der Kommunistischen Bewegung sein. Weiterhin werden wir uns mit den wesentlichen Strömungen in der bürgerlichen Darstellung befassen.
Schließlich wollen wir uns, ausgehend von unseren Grundannahmen und durch empirische Überprüfung der verschiedenen Einschätzungen eine fundierte Position erarbeiten. Diese werden wir dann insbesondere für die Einschätzung der strategischen Interessen des deutschen Monopolkapitals, sowie die Beziehungen der Imperialisten untereinander, nutzen können.


Mitmachen[Bearbeiten]

In den nächsten Monaten wollen wir uns an die systematische Beantwortung der Fragen machen - dabei kannst Du mitmachen:

  • Diskutier mit
    • Du hast andere Erkenntnisse, Positionen zu bestimmten Fragen?
    • Du hast selbst offene Fragen zum Thema?
  • Einzelne Arbeitsaufträge übernehmen - in Theoriearbeit oder in praktischer Umsetzung
  • Dauerhaft mitarbeiten in der AG

Wenn das interessant klingt oder Dir noch andere Möglichkeiten einfallen, Dich zu beteiligen, melde Dich bei uns: ag_imperialismus@kommunistische.org