Verhältnis von Masse, Klasse und KP

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REDAKTION FERTIG

Zur Aufgabe der Kommunistischen Partei bei der Organisierung des Proletariats[Bearbeiten]

Schlagworte
Kommunistische Partei

Annahme 1
Die Organisation ist die Waffe des Proletariats, um die Macht zu erlangen.

„Das Proletariat besitzt keine andere Waffe im Kampf um die Macht als die Organisation.“
Lenin, W.I.: Ein Schritt vorwärts, zwei Schritte zurück. Die Krise in unserer Partei (1904) in: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der KPdSU (Hrsg.): W.I. Lenin Werke Band 7, Berlin 1973, S.419-420

Schlagworte
Verhältnis Kommunisten - Proletarier, Rolle der Kommunistischen Partei, Revolution, Proletarischer Internationalismus, Klassenkampf, Klassenbewusstsein, Eigentumsfrage

Annahme 1
Die KP ist mit der Arbeiterklasse aufs Engste verbunden. Sie ist proletarisch, internationalistisch. Sie vertritt in den verschiedenen Entwicklungsstufen des Klassenkampfes immer das Interesse der Gesamtbewegung. Sie ist die bewusste Vorhut der Arbeiterklasse. Ihre Aufgabe ist es, Klassenbewusstsein unter den Proletariern zu verbreiten, damit die Arbeiterklasse die Bourgeoisie stürzen und die politische Macht ergreifen kann. Die Eigentumsfrage ist dabei die entscheidende: werden die Produktionsverhältnisse der kapitalistischen Gesellschaft durch die proletarische Revolution aufgehoben, so werden die Existenzbedingungen der Klassengesellschaft als Ganze aufgehoben. Dieses Ziel kann nur durch einen gewaltsamen Umsturz erreicht werden.

„In welchem Verhältnis stehen die Kommunisten zu den Proletariern überhaupt? Die Kommunisten sind keine besondere Partei gegenüber den andern Arbeiterparteien. Sie haben keine von den Interessen des ganzen Proletariats getrennten Interessen. Sie stellen keine besonderen Prinzipien auf, wonach sie die proletarische Bewegung modeln wollen. Die Kommunisten unterscheiden sich von den übrigen proletarischen Parteien nur dadurch, daß sie einerseits in den verschiedenen nationalen Kämpfen der Proletarier die gemeinsamen, von der Nationalität unabhängigen Interessen des gesamten Proletariats hervorheben und zur Geltung bringen, andrerseits dadurch, daß sie in den verschiedenen Entwicklungsstufen, welche der Kampf zwischen Proletariat und Bourgeoisie durchläuft, stets das Interesse der Gesamtbewegung vertreten. Die Kommunisten sind also praktisch der entschiedenste, immer weitertreibende Teil der Arbeiterparteien aller Länder; sie haben theoretisch vor der übrigen Masse des Proletariats die Einsicht in die Bedingungen, den Gang und die allgemeinen Resultate der proletarischen Bewegung voraus. Der nächste Zweck der Kommunisten ist derselbe wie der aller übrigen proletarischen Parteien: Bildung des Proletariats zur Klasse, Sturz der Bourgeoisieherrschaft, Eroberung der politischen Macht durch das Proletariat. Die theoretischen Sätze der Kommunisten beruhen keineswegs auf Ideen, auf Prinzipien, die von diesem oder jenem Weltverbesserer erfunden oder entdeckt sind. Sie sind nur allgemeine Ausdrücke tatsächlicher Verhältnisse eines existierenden Klassenkampfes, einer unter unsern Augen vor sich gehenden geschichtlichen Bewegung. Die Abschaffung bisheriger Eigentumsverhältnisse ist nichts den Kommunismus eigentümlich Bezeichnendes. Alle Eigentumsverhältnisse waren einem beständigen geschichtlichen Wechsel, einer beständigen geschichtlichen Veränderung unterworfen. Die Französische Revolution z.B. schaffte das Feudaleigentum zugunsten des bürgerlichen ab. Was den Kommunismus auszeichnet, ist nicht die Abschaffung des Eigentums überhaupt, sondern die Abschaffung des bürgerlichen Eigentums. Aber das moderne bürgerliche Privateigentum ist der letzte und vollendetste Ausdruck der Erzeugung und Aneignung der Produkte, die auf Klassengegensätzen, auf der Ausbeutung der einen durch die andern beruht. In diesem Sinn können die Kommunisten ihre Theorie in dem einen Ausdruck: Aufhebung des Privateigentums, zusammenfassen. [...] Sind im Laufe der Entwicklung die Klassenunterschiede verschwunden und ist alle Produktion in den Händen der assoziierten Individuen konzentriert, so verliert die öffentliche Gewalt den politischen Charakter. Die politische Gewalt im eigentlichen Sinne ist die organisierte Gewalt einer Klasse zur Unterdrückung einer andern. Wenn das Proletariat im Kampfe gegen die Bourgeoisie sich notwendig zur Klasse vereint, durch eine Revolution sich zur herrschenden Klasse macht und als herrschende Klasse gewaltsam die alten Produktionsverhältnisse aufhebt, so hebt es mit diesen Produktionsverhältnissen die Existenzbedingungen des Klassengegensatzes, die Klassen überhaupt, und damit seine eigene Herrschaft als Klasse auf. An die Stelle der alten bürgerlichen Gesellschaft mit ihren Klassen und Klassengegensätzen tritt eine Assoziation, worin die freie Entwicklung eines jeden die Bedingung für die freie Entwicklung aller ist. [...] [Die Kommunisten, Anmerkung der Autoren] kämpfen für die Erreichung der unmittelbar vorliegenden Zwecke und Interessen der Arbeiterklasse, aber sie vertreten in der gegenwärtigen Bewegung zugleich die Zukunft der Bewegung. [...] Mit einem Wort, die Kommunisten unterstützen überall jede revolutionäre Bewegung gegen die bestehenden gesellschaftlichen und politischen Zustände. In allen diesen Bewegungen heben sie die Eigentumsfrage, welche mehr oder minder entwickelte Form sie auch angenommen haben möge, als die Grundfrage der Bewegung hervor. Die Kommunisten arbeiten endlich überall an der Verbindung und Verständigung der demokratischen Parteien aller Länder. Die Kommunisten verschmähen es, ihre Ansichten und Absichten zu verheimlichen. Sie erklären es offen, daß ihre Zwecke nur erreicht werden können durch den gewaltsamen Umsturz aller bisherigen Gesellschaftsordnung. Mögen die herrschenden Klassen vor einer kommunistischen Revolution zittern. Die Proletarier haben nichts in ihr zu verlieren als ihre Ketten. Sie haben eine Welt zu gewinnen. Proletarier aller Länder, vereinigt euch!“
Marx, Karl und Engels, Friedrich: Manifest der Kommunistischen Partei (1848) in: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZEK der SED (Hrsg.): Karl Marx, Friedrich Engels Werke Band 4, Berlin 1977, S. 474-493


Die Bedeutung und Funktion von Massenarbeit[Bearbeiten]

Schlagworte
Propaganda, Kommunistische Partei, Taktik

Annahme 1
Die Partei muss niedrigschwellig, klar und lebendig überall Propaganda betreiben können, agitieren und organisieren.

„Auf jeden Fall kann nicht im geringsten daran gezweifelt werden, daß eine kommunistische Partei, die in der Tat die Avantgarde, der Vortrupp der revolutionären Klasse, des Proletariats, sein will und die darüber hinaus lernen will, nicht nur die breiten proletarischen Massen, die Massen der Werktätigen und Ausgebeuteten, zu führen, es verstehen muß, sowohl für die ,Straße‘, in den Städten und Fabrikvierteln, als auch das Dorf in der faßlichsten, verständlichsten, klarsten und lebendigsten Propaganda zu treiben, zu agitieren und zu organisieren.“
Lenin, W.I.: Der „linke Radikalismus“, die Kinderkrankheit im Kommunismus (1920) in: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der KPdSU (Hrsg.): W.I. Lenin Werke Band 31, Berlin 1966, S.96-97


Die Aufgaben der KP in der Massenarbeit[Bearbeiten]

Das Schaffen von Klassenbewusstsein[Bearbeiten]

Schlagworte
Massenarbeit, Organisierung, Kommunistische Partei, Propaganda, Agitation, Rolle des Proletariats, Berufsrevolutionäre, Aufgaben der Kommunistischen Partei, Klassenkampf, Kader, Kader/Masse

Annahme 1
Die Kommunistische Partei muss mit der Arbeiterbewegung eng verbunden sein. Die Aufgabe der Kommunistischen Partei ist es, die politische Entwicklung und politische Organisation der Arbeiterklasse zu fördern. Sie muss sozialistische Ideen und politisches Bewusstsein in die Massen tragen.

„Hieraus ergibt sich ganz von selbst die Aufgabe, die die russische Sozialdemokratie zu verwirklichen berufen ist: sozialistische Ideen und politisches Bewußtsein in die Massen des Proletariats zu tragen und eine revolutionäre Partei zu organisieren, die mit der spontanen Arbeiterbewegung unauflöslich verbunden ist.[…] Die politische Entwicklung und die politische Organisation der Arbeiterklasse zu fördern — das ist unsere wichtigste und grundlegende Aufgabe.“
Lenin, W.I.: Die dringendsten Aufgaben unserer Bewegung (1900) in: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der KPdSU (Hrsg.): W.I. Lenin Werke Band 4, Berlin 1955, S. 368


Annahme 2
Die Agitation steht in untrennbarem Zusammenhang mit der Propaganda. Die Agitation ist wichtig und besteht unter anderem darin, an allen spontanen Kampfaktionen der Arbeiterklasse teilzunehmen. Die Kommunisten haben die Aufgabe, ihre Tätigkeit aufs Engste mit den praktischen Problemen und Tagesfragen des Arbeiterlebens zu verbinden. Die Kommunisten haben die Aufgabe, das Klassenbewusstsein der Arbeiterklasse und deren Organisierung zu stärken. Die Kommunistische Partei muss einen Stamm erfahrener Agitatoren herausbilden.

„In untrennbarem Zusammenhang mit der Propaganda steht die Agitation unter den Arbeitern, die angesichts der heutigen politischen Verhältnisse in Rußland und des gegebenen Entwicklungsniveaus der Arbeitermassen naturgemäß in den Vordergrund rückt. Die Agitation unter den Arbeitern besteht darin, daß die Sozialdemokraten an allen spontanen Kampfaktionen der Arbeiterklasse, an allen Zusammenstößen zwischen Arbeitern und Kapitalisten wegen Arbeitszeit, Arbeitslohn, Arbeitsbedingungen usw. usf. teilnehmen. Wir haben die Aufgabe, unsere Tätigkeit aufs engste mit den praktischen Tagesfragen des Arbeiterlebens zu verbinden, den Arbeitern zu helfen, sich in diesen Fragen zurechtzufinden, die Aufmerksamkeit der Arbeiter auf die gröbsten Mißbrauche zu lenken, ihnen zu helfen, ihre Forderungen an die Unternehmer genauer und zweckmäßiger zu formulieren, in den Arbeitern das Bewußtsein ihrer Solidarität zu entwickeln, das Bewußtsein der gemeinsamen Interessen und der gemeinsamen Sache aller russischen Arbeiter als einer einheitlichen Arbeiterklasse, die ein Bestandteil der Weltarmee des Proletariats ist. Organisierung von Arbeiterzirkeln, Herstellung regelmäßiger und konspirativer Verbindungen zwischen diesen und der zentralen Gruppe der Sozialdemokraten, Herausgabe und Verbreitung von Arbeiterliteratur, Organisierung von Korrespondenzen aus allen Zentren der Arbeiterbewegung, Herausgabe und Verbreitung von Flugschriften und Aufrufen, Ausbildung eines Stammes erfahrener Agitatoren – das sind in großen Zügen die Formen der sozialistischen Tätigkeit der russischen Sozialdemokratie.“
Lenin, W.I.: Die Aufgaben der russischen Sozialdemokraten (1898), in: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der KPdSU (Hrsg.): W.I. Lenin Werke Band 2, Berlin 1961 S. 331-332


Annahme 3
Notwendigkeit Arbeiter für das ZK aufzubauen.

„Man soll sich besonders darum bemühen, daß möglichst viele Arbeiter zu politisch vollauf bewußten Berufsrevolutionären werden und ins Komitee kommen.“
Lenin, W.I.: Brief an einen Genossen über unsere organisatorischen Aufgaben (1904) in: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der KPdSU (Hrsg.): W.I. Lenin Werke Band 6, Berlin 1956, S. 229


Annahme 4
Massenarbeit und Verankerung in den Massen ist elementarer Bestandteil der revolutionären Arbeit. Theorie und Praxis sind nicht voneinander zu trennen. Ohne Theorie geht die Praxis in die falsche Richtung und ohne Praxis läuft die Theorie fehl.

„Aber gerade weil solche Hinweise [fehlender Verbundenheit mit den Massen, Anmerkung der Autoren] stets und immer, unter allen Umständen und in allen Situationen berechtigt sind, dürfen sie nicht zu besonderen Losungen gemacht werden, können sie nicht die Versuche rechtfertigen, auf ihnen irgendeine besondere Richtung in der Sozialdemokratie aufzubauen. Hier gibt es eine Grenze; wenn man sie überschreitet, dann führen diese unstreitig richtigen Hinweise zu einer Einengung der Aufgaben und zur Hemmung des Schwungs der Bewegung, zu einer doktrinären Vernachlässigung der dringenden, der vordringlichen politischen Aufgaben der Gegenwart. [...] Die Arbeit unter den Massen und den Einfluß auf die Massen vertiefen und erweitern muß man immer. [...] In hohem Grade besteht der ganze Sinn unserer strengen Absonderung zu einer besonderen selbständigen Partei des Proletariats darin, daß wir stets und unentwegt diese marxistische Arbeit leisten, um nach Möglichkeit die ganze Arbeiterklasse auf das Niveau des sozialdemokratischen Bewußtseins emporzuheben […]. Ohne diese Arbeit würde die politische Tätigkeit unweigerlich in eine Spielerei ausarten, denn ernsthafte Bedeutung gewinnt diese Tätigkeit für das Proletariat nur dann und nur in dem Maße, in dem sie die Masse einer bestimmten Klasse aufrüttelt, ihr Interesse weckt und sie zur aktiven, führenden Teilnahme an den Ereignissen mobilisiert.“
Lenin, W.I.: Über die Verwechslung von Politik und Pädagogik(1905) in: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der KPdSU (Hrsg.): W.I. Lenin Werke Band 8, Berlin 1959, S. 451


Annahme 5
Für die Entwicklung des Klassenbewusstseins der Arbeiterklasse ist die ökonomische und auch die politische Agitation notwendig. Jeder Klassenkampf ist ein politischer Kampf. Die Agitation weckt und stärkt in beiden Fällen das Bewusstsein der Arbeiter.

„Die ökonomische wie die politische Agitation sind für die Entwicklung des Klassenbewußtseins des Proletariats gleichermaßen notwendig, und die ökonomische wie die politische Agitation sind gleichermaßen notwendig als Leitfaden für den Klassenkampf der russischen Arbeiter, denn jeder Klassenkampf ist ein politischer Kampf. Die eine wie die andere Agitation weckt das Bewußtsein der Arbeiter, organisiert und diszipliniert sie, erzieht sie zum solidarischen Handeln und zum Kampf für die sozialdemokratischen Ideale und wird daher den Arbeitern die Möglichkeit geben, ihre Kräfte an den nächstliegenden Fragen, den dringendsten Erfordernissen zu erproben, sie wird den Arbeitern die Möglichkeit geben, dem Gegner Zugeständnisse in Teilfragen abzutrotzen und dadurch ihre ökonomische Lage zu verbessern, sie wird die Kapitalisten zwingen, mit der Kraft der organisierten Arbeiter zu rechnen, wird die Regierung zwingen, die Rechte der Arbeiter zu erweitern und ihren Forderungen Gehör zu schenken, sie wird die Regierung in ständiger Furcht vor den ihr feindlich gesinnten, von einer festgefügten sozialdemokratischen Organisation geführten Arbeitermassen halten.“
Lenin, W.I.: Die Aufgaben der russischen Sozialdemokraten (1898) in: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der KPdSU (Hrsg.): W.I. Lenin Werke Band 2, Berlin 1961, S. 335


Die Verbreitung der Lehren des wissenschaftlichen Sozialismus[Bearbeiten]

Schlagworte
Propaganda, Agitation

Annahme 1
Die Kommunisten müssen unter der Arbeiterschaft die Lehren des wissenschaftlichen Sozialismus propagieren und der Klasse ihre historische Aufgabe für den Sturz des Kapitalismus bewusst machen.

„Die sozialistische Arbeit der russischen Sozialdemokraten besteht darin, die Lehren des wissenschaftlichen Sozialismus zu propagieren, unter der Arbeiterschaft das richtige Verständnis zu verbreiten für die gegenwärtige sozialökonomische Ordnung, für ihre Grundlagen und ihre Entwicklung, für die verschiedenen Klassen der russischen Gesellschaft, ihr Wechselverhältnis und den Kampf dieser Klassen untereinander, für die Rolle der Arbeiterklasse in diesem Kampf, ihr Verhältnis zu den untergehenden und zu den sich entwickelnden Klassen, zur Vergangenheit und zur Zukunft des Kapitalismus sowie für die historische Aufgabe der internationalen Sozialdemokratie und der russischen Arbeiterklasse.“
Lenin, W.I.: Die Aufgaben der russischen Sozialdemokraten (1898) in: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der KPdSU (Hrsg.): W.I. Lenin Werke Band 2, Berlin 1961 S. 331


Avantgarderolle einnehmen[Bearbeiten]

Schlagworte
Kommunistische Partei, Massenorganisation, Kaderorganisation, Mitgliedschaft, Avantgarde, Kaderpartei, Agitation, Propaganda, Massenarbeit, Partei, Disziplin, Zentrale Führung, Kader/Masse

Annahme 1
Die Partei ist der bewusste Vortrupp der Klasse und keine Massenorganisation.

„Eine Gefahr könnte man darin sehen, daß mit einem mal Massen von Nicht Sozialdemokraten in die Partei strömen. Dann würde die Partei in der Masse aufgehen, sie würde aufhören, der bewußte Vortrupp der Klasse zu sein, sie würde in den Nachtrab geraten. Das wäre unbedingt eine beklagenswerte Periode.“
Lenin, W.I.: Brief an einen Genossen über unsere organisatorischen Aufgaben (1904) in: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der KPdSU (Hrsg.): W.I. Lenin Werke Band 6, Berlin 1956, S. 229


Annahme 2
Eine Kommunistische Partei ist notwendig, damit sich die Arbeiterklasse befreien kann. Die Kommunistische Partei ist die Avantgarde der Arbeiterklasse und der bewussteste Teil der Arbeiterklasse.

„Organisiert euch nicht nur in Unterstützungsvereinen, Streikkassen und Arbeiterzirkeln, organisiert euch auch zur politischen Partei, organisiert euch zum entschlossenen Kampf gegen die autokratische Regierung und gegen die gesamte kapitalistische Gesellschaft. Ohne eine solche Organisation ist das Proletariat nicht fähig, sich zum bewußten Klassenkampf zu erheben, ohne eine solche Organisation ist die Arbeiterbewegung zur Ohnmacht verurteilt, und nur mit Kassen, Zirkeln und Unterstützungsvereinen wird es der Arbeiterklasse nie gelingen, die ihr obliegende große geschichtliche Aufgabe zu erfüllen: sich und das ganze russische Volk von der politischen und ökonomischen Sklaverei zu befreien. Keine einzige Klasse in der Geschichte ist zur Herrschaft gelangt, ohne ihre eigenen politischen Führer, ihre fortschrittlichen Vertreter hervorgebracht zu haben, die fähig waren, die Bewegung zu organisieren und zu leiten.“
Lenin, W.I.: Die dringendsten Aufgaben unserer Bewegung (1900) in: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der KPdSU (Hrsg.): W.I. Lenin Werke Band 4, Berlin 1955, S. 369


Annahme 3
Die Kommunisten müssen unter den fortgeschrittenen Schichten der Arbeiterklasse agitieren. Die Agitation unter diesen Schichten wird dazu führen auch andere Teile der Arbeiterklasse aufzurütteln.

„[D]ie Agitation unter den fortgeschrittenen Schichten des Proletariats ist der sicherste und einzige Weg, um (in dem Maße, wie die Bewegung sich ausdehnt) auch das gesamte russische Proletariat aufzurütteln. Die Verbreitung des Sozialismus und der Idee des Klassenkampfes unter den städtischen Arbeitern wird unvermeidlich dazu führen, daß sich diese Ideen auch in kleinere, verzweigtere Kanäle ergießen. Dazu ist notwendig, daß diese Ideen in dem besser vorbereiteten Boden tiefere Wurzeln schlagen und die Vorhut der russischen Arbeiterbewegung und der russischen Revolution voll und ganz durchdringen.“
Lenin, W.I.: Die Aufgaben der russischen Sozialdemokraten (1898) in: in: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der KPdSU (Hrsg.): W.I. Lenin Werke Band 2, Berlin 1961 S. 333


Annahme 4
Ein Revolutionär muss den Massen die Notwendigkeit der Revolution propagieren und sie darauf vorbereiten.

„Daß sich ein revolutionärer Marxist von einem Spießer und Kleinbürger dadurch unterscheidet, daß er es versteht, unter den unwissenden Massen die Notwendigkeit der heranreifenden Revolution zu propagieren, ihre Unvermeidlichkeit nachzuweisen, ihren Nutzen für das Volk klarzumachen, das Proletariat und die gesamten werktätigen und ausgebeuteten Massen auf sie vorzubereiten.“
Lenin, W.I.: Die proletarische Revolution und der Renegat Kautsky (1918) in: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der KPdSU (Hrsg.): W.I. Lenin Werke Band 28, Berlin 1970 S. 291


Annahme 5
Die KP benötigt eine eiserne Disziplin und muss eng mit den Massen verbunden sein.

„Sicherlich sieht jetzt schon fast jeder, daß die Bolschewiki die Macht keine 2½ Monate, geschweige denn 2½ Jahre hätten behaupten können ohne die strengste, wahrhaft eiserne Disziplin in unserer Partei, ohne die vollste und grenzenlose Unterstützung der Partei durch die gesamte Masse der Arbeiterklasse.“
Lenin, W.I.: Der "Linke Radikalusmus", die Kinderkrankheit im Kommunismus (1920) in: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der KPdSU (Hrsg.): W.I. Lenin Werke Band 31, Berlin 1966, S. 8


Annahme 6
Die KP muss alle Kräfte der Arbeiterbewegung sinnvoll nutzen. Dabei soll sie die fähigsten Kräfte in der zentralen Führung vereinigen.

„Die ganze Kunst der konspirativen Organisation muß darin bestehen, alle und alles auszunutzen, ,allen und jedem Arbeit zu geben‘, gleichzeitig aber die Führung der gesamten Bewegung in der Hand zu behalten, und zwar selbstverständlich nicht kraft der Machtbefugnisse, sondern kraft des Ansehens, kraft der Energie, der größeren Erfahrung, der größeren Vielseitigkeit, der größeren Begabung.“
Lenin, W.I.: Brief an einen Genossen über unsere organisatorischen Aufgaben (1904) in: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der KPdSU (Hrsg.): W.I. Lenin Werke Band 6, Berlin 1956, S. 234


Annahme 7
Die Partei muss der Vortrupp der Arbeiterklasse sein, nicht jedoch soll diese in Gänze der Partei angehören.

„Er [Trotzki, Anmerkung der Autoren] hat vergessen, daß die Partei nur der Vortrupp, der Führer der gewaltigen Masse der Arbeiterklasse sein soll, die sich ganz (oder fast ganz) ,unter der Kontrolle und Leitung‘ der Parteiorganisationen betätigt, die aber der ,Partei‘ nicht ganz angehört und nicht ganz angehören darf.“
Lenin, W.I.: II. Parteitag der SDAPR (1903) in: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der KPdSU (Hrsg.): W.I. Lenin Werke Band 6, Berlin 1956, S. 501


Annahme 8
Im Kapitalismus zu denken, die gesamte Klasse könne der Partei angehören, wäre eine Unterschätzung der Aufgaben der Partei, die ständig versuchen muss, mehr Schichten auf ihren Bewusstseinsstand zu erheben.

„[...] doch wäre es Manilowerei und ,Nachtrabpolitik‘, wollte man glauben, daß irgendwann unter der Herrschaft des Kapitalismus fast die gesamte Klasse oder die gesamte Klasse imstande wäre, sich bis zu der Bewußtheit und der Aktivität zu erheben, auf der ihr Vortrupp, ihre sozialdemokratische Partei, steht. [...] Es würde bedeuten, nur sich selbst zu betrügen, die Augen vor der gewaltigen Größe unserer Aufgaben zu verschließen, diese Aufgaben einzuengen, wollte man den Unterschied zwischen dem Vortrupp und all den Massen, die sich zu ihm hingezogen fühlen, vergessen, wollte man die ständige Pflicht des Vortrupps vergessen, immer breitere Schichten auf das Niveau dieses Vortrupps zu heben.“
Lenin, W.I.: Ein Schritt vorwärts, zwei Schritte zurück (1904) in: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der KPdSU (Hrsg.): W.I. Lenin Werke Band 7, Berlin 1973 S. 258


Die Organisation der KP als Avantgarde[Bearbeiten]

Schlagworte
Parteimitgliedschaft, Kader/Masse, Kommunistische Partei, Massenarbeit

Annahme 1
Die Frage der Parteimitgliedschaft muss klar beantwortet sein, ansonsten hat der Opportunismus leichtes Spiel.

„Gerade diese ,Elastizität‘ [in der Frage der Parteimitgliedschaft, Anmerkung der Autoren] öffnet in einer Periode des Parteilebens, wie wir sie durchmachen, zweifellos allen Elementen der Zerfahrenheit, der Unbeständigkeit und des Opportunismus Tür und Tor.“
Lenin, W.I.: II. Parteitag der SDAPR (1903) in: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der KPdSU (Hrsg.): W.I. Lenin Werke Band 6, Berlin 1956, S. 501


Annahme 2
Die Partei muss die Massen in Bewegung setzen können, dafür müssen diese Massen nicht Mitglieder der Partei sein.

„Würden sich Hunderte und Tausende von Arbeitern, die wegen Streiks und Demonstrationen verhaftet werden, als Nichtmitglieder von Parteiorganisationen herausstellen, so bewiese das nur, daß unsere Organisationen gut sind, daß wir unsere Aufgabe — einen mehr oder minder engen Kreis von leitenden Genossen konspirativ wirken zu lassen und möglichst breite Massen zur Bewegung heranzuziehen — erfüllen.“
Lenin, W.I.: II. Parteitag der SDAPR (1903) in: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der KPdSU (Hrsg.): W.I. Lenin Werke Band 6, Berlin 1956, S. 501-502


Annahme 3
Eine Partei aufzubauen, erfordert eine festen Kern an Mitgliedern, die die Parteiorganisationen erweitern können. Es muss klar Richtlinien für die Mitgliedschaft geben.

„Bauen wir die Partei auf, ausgehend von einem bereits vorhandenen und festgefügten Kern der Sozialdemokraten wie jenem, der den Parteitag organisiert hat und der alle Parteiorganisationen erweitern und vermehren soll, oder begnügen wir uns mit der einlullenden Phrase, daß alle, die der Partei helfen, auch Parteimitglieder sind?“
Lenin, W.I.: Ein Schritt vorwärts, zwei Schritte zurück (1904) in: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der KPdSU (Hrsg.): W.I. Lenin Werke Band 7, Berlin 1973, S. 256


Annahme 4
Die ganze Klasse ist nicht in der Partei vereint sondern wird von ihr geleitet, nicht jeder muss also Mitglied sein. Im Gegenteil: Je klarer die Partei aufgestellt ist, desto breiter kann sie wirken.

„Als Antwort an Gen. Axelrod, dass Lenins Vorschläge alle ,nicht unmittelbar in die Organisation aufgenommenen Akteure, die aber trotzdem Parteimitglieder sind‘ ,über Bord werfen hieße‘: ,Was ist der Sinn dieser auf den ersten Blick so schrecklich anmutenden Redewendung: Über-Bord-Werfen? Gelten nur die Mitglieder von Organisationen, die als Parteiorganisationen anerkannt sind, als Parteimitglieder, so haben die Leute, die nicht ,unmittelbar‘ irgendeiner Parteiorganisation angehören können, doch vollauf die Möglichkeit, in einer außerparteilichen, aber der Partei nahestehenden Organisation zu arbeiten. Von einem Über-Bord-Werfen in dem Sinne, daß man jemanden von der Arbeit fernhält, von der Teilnahme an der Bewegung ausschaltet, kann also gar keine Rede sein. Im Gegenteil, je stärker unsere Parteiorganisationen sein werden, denen wirkliche Sozialdemokraten angehören, je weniger Wankelmütigkeit und Unbeständigkeit es innerhalb der Partei geben wird, um so breiter, vielseitiger, reicher und fruchtbarer wird der Einfluß der Partei auf die sie umgebenden, von ihr geleiteten Elemente der Arbeitermassen sein. Man darf doch wirklich die Partei als Vortrupp der Arbeiterklasse nicht mit der ganzen Klasse verwechseln.“
Lenin, W.I.: Ein Schritt vorwärts, zwei Schritte zurück (1904) in: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der KPdSU (Hrsg.): W.I. Lenin Werke Band 7, Berlin 1973, S. 257


Gewerkschaften als Massenorganisationen[Bearbeiten]

Schlagworte
Gewerkschaften, Masse/Kader, Kommunistische Partei, Avantgarde, Proletariat im Imperialismus, Diktatur des Proletariats

Annahme 1
Die Organisation der Arbeiter für den ökonomischen Kampf sind Gewerkschaften. Gewerkschaften sind Massenorganisationen und müssen sehr breit sein. Kommunisten müssen in den Gewerkschaften sein und in ihnen arbeiten.

„Die Organisationen der Arbeiter für den ökonomischen Kampf müssen Gewerkschaftsorganisationen sein. Jeder sozialdemokratische Arbeiter hat diese Organisationen nach Möglichkeit zu unterstützen und aktiv in ihnen zu arbeiten. Das ist richtig. Es liegt aber durchaus nicht in unserem Interesse, zu fordern, daß nur Sozialdemokraten Mitglieder der ,Gewerk‘- verbände sein dürfen: das würde den Bereich unseres Einflusses auf die Massen einengen. Mag am Gewerkverband jeder Arbeiter teilnehmen, der die Notwendigkeit des Zusammenschlusses zum Kampfe gegen die Unternehmer und gegen die Regierung erkennt. Das eigentliche Ziel der Gewerkverbände wäre gar nicht zu erreichen, wenn sie nicht alle zusammenfaßten, denen diese, sei es auch nur diese eine, elementare Stufe der Erkenntnis zugänglich ist, wenn diese Gewerkverbände nicht sehr breite Organisationen wären. Und je breiter diese Organisationen sind, um so größer wird unser Einfluß auf sie sein, ein Einfluß, der nicht nur durch die ,spontane‘ Entwicklung des ökonomischen Kampfes ausgeübt wird, sondern auch durch die direkte, bewußte Einwirkung der sozialistischen Mitglieder des Verbandes auf ihre Kollegen. Aber bei einer breiten Mitgliedschaft der Organisation ist strenge Konspiration unmöglich (die eine viel größere Schulung erfordert, als für die Teilnahme am ökonomischen Kampf notwendig ist).“
Lenin, W.I.: Was tun? (1902) in: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der KPdSU (Hrsg.): W.I. Lenin Werke Band 5, Berlin 1955, S. 470


Annahme 2 Durch die Zersplitterung des Proletariats ist die Gewerkschaft allein nicht ausreichend um die Diktatur des Proletariats zu verwirklichen. Stattdessen braucht es die Avantgarde des Proletariats.

„Aber die Diktatur des Proletariats läßt sich nicht verwirklichen durch eine Organisation, die das Proletariat in seiner Gesamtheit erfaßt. Denn nicht nur bei uns, in einem der rückständigsten kapitalistischen Länder, sondern auch in allen anderen kapitalistischen Ländern ist das Proletariat immer noch so zersplittert, so zu Boden gedrückt, hier und da so korrumpiert (nämlich durch den Imperialismus in einzelnen Ländern), daß eine Organisation, die das Proletariat in seiner Gesamtheit erfaßt, dessen Diktatur unmittelbar nicht zu verwirklichen vermag. Die Diktatur kann nur durch die Avantgarde verwirklicht werden, die die revolutionäre Energie der Klasse in sich aufgenommen hat.“
Lenin, W.I.: Über die Gewerkschaften, die gegenwärtige Lage und die Fehler Trotzkis (1920) in: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der KPdSU (Hrsg.): W.I. Lenin Werke Band 32, Berlin 1961, S. 3


Die Arbeit von Kommunisten in den Gewerkschaften[Bearbeiten]

Schlagworte
Taktik, Gewerkschaften, Massenarbeit, Opportunismus, Parteidisziplin

Annahme 1
Die Kommunistische Partei muss Massenarbeit betreiben und in vorhandenen Massenorganisationen ihre Verankerung aufbauen. Die dortigen Unterorganisationen müssen der Parteidisziplin unterliegen und den Opportunismus entlarven.

„9. Jede Partei, die der Kommunistischen Internationale angehören will, ist verpflichtet, in den Gewerkschaften, Genossenschaften und anderen proletarischen Massenorganisationen systematisch und hartnäckig kommunistische Arbeit zu leisten. Es ist notwendig, in diesen Verbänden kommunistische Zellen zu bilden, die durch langwierige und beharrliche Arbeit die Gewerkschaften für die Sache des Kommunismus gewinnen müssen. Diese Zellen sind verpflichtet, in ihrer tagtäglichen Arbeit auf Schritt und Tritt den Verrat der Sozialpatrioten und den Wankelmut der ,Zentristen‘ zu entlarven. Diese kommunistischen Zellen müssen der Gesamtpartei voll und ganz untergeordnet sein.“
Lenin, W.I.: Bedingungen für die Aufnahme in die kommunistische Internationale (1920) in: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der KPdSU (Hrsg.): W.I. Lenin Werke Band 31, Berlin 1966, S. 196-197


Annahme 2
Die Partei muss durch ihre Kader in der Massenorganisation wirken. Die Kommunisten müssen in den Gewerkschaften arbeiten und die Gewerkschafter an den revolutionären Kampf heranführen. Sie muss versuchen, in den Gewerkschaften eine revolutionäre Linie durchzusetzen.

„Alle Parteiorganisationen müssen die Bildung parteiloser Gewerkschaften fördern und alle der Partei angehörenden Vertreter eines bestimmten Berufszweiges zum Eintritt in ihren Gewerkschaftsverband veranlassen [...] die Partei muß auf jede Weise danach streben, die den Gewerkschaften angehörenden Arbeiter im Geiste eines weitgehenden Verständnisses für den Klassenkampf und die sozialistischen Aufgaben des Proletariats zu erziehen, durch ihre Tätigkeit faktisch die führende Rolle in diesen Gewerkschaften zu erobern und schließlich zu erreichen, daß sich diese Gewerkschaften unter bestimmten Bedingungen der Partei direkt anschließen, wobei jedoch die parteilosen Mitglieder unter keinen Umständen ausgeschlossen werden dürfen.“
Lenin, W.I.: Taktische Plattform zum Vereinigungsparteitag der SDAPR (1906) in: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der KPdSU (Hrsg.): W.I. Lenin Werke Band 10, Berlin 1970, S. 153


Annahme 3
Das Ideal der Kommunisten muss ein Volkstribun sein, welcher es versteht, auf alle Erscheinungen von Unterdrückung und Willkür zu reagieren und an allen diesen Erscheinungen das Gesamtbild der kapitalistischen Ausbeutung zu zeigen. Der Volkstribun versteht es, jede Kleinigkeit zu nutzen um seine sozialistische Überzeugung darzulegen, um jedermann die welthistorische Bedeutung des Befreiungskampfes aufzuzeigen

„Man kann nicht genug betonen, daß das noch nicht Sozialdemokratismus ist, daß das Ideal eines Sozialdemokraten nicht der Sekretär einer Trade-Union, sondern der Volkstribun sein muß, der es versteht, auf alle Erscheinungen der Willkür und Unterdrückung zu reagieren, wo sie auch auftreten mögen, welche Schicht oder Klasse sie auch betreffen mögen, der es versteht, an allen diesen Erscheinungen das Gesamtbild der Polizeiwillkür und der kapitalistischen Ausbeutung zu zeigen, der es versteht, jede Kleinigkeit zu benutzen, um vor aller Welt seine sozialistischen Überzeugungen und seine demokratischen Forderungen darzulegen, um allen und jedermann die welthistorische Bedeutung des Befreiungskampfes des Proletariats klarzumachen.“
Lenin, W.I.: Was tun? (1902) in: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der KPdSU (Hrsg.): W.I. Lenin Werke Band 5, Berlin 1955, S. 437


Gewerkschaften im Sozialismus[Bearbeiten]

Schlagworte
Avantgarde, Kommunistische Partei, Diktatur des Proletariats, Gewerkschaften, Gewerkschaften im Sozialismus, Diktatur des Proletariats

Annahme 1
Die Gewerkschaften sind notwendige Grundlage für die Verwirklichung der Diktatur des Proletariats, jedoch nicht ausreichend um die dann neuen Aufgaben des Staates auszuüben.

„Es ergibt sich, dass die Partei sozusagen die Avantgarde des Proletariats in sich aufsaugt und diese Avantgarde die Diktatur des Proletariats verwirklicht. Und ohne ein solches Fundament wie die Gewerkschaften zu besitzen, kann man die Diktatur nicht verwirklichen, kann man die staatlichen Funktionen nicht ausüben. Ausgeübt werden müssen sie indes mit Hilfe einer Reihe besonderer Institutionen wiederum neuer Art, nämlich: mit Hilfe des Sowjetapparats.“
Lenin, W.I.: Über die Gewerkschaften, die gegenwärtige Lage und die Fehler Trotzkis (1920) in: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der KPdSU (Hrsg.): W.I. Lenin Werke Band 32, Berlin 1961, S. 2


Annahme 2
Gewerkschaften sind notwendig. Im Sozialismus werden diese fast das gesamte Industrieproletariat umfassen.

„Die Gewerkschaften sind nicht nur historisch notwendig, sie sind auch eine historisch unumgängliche Organisation des Industrieproletariats, das unter den Verhältnissen der Diktatur des Proletariats fast in seiner Gesamtheit von ihr erfaßt wird.“
Lenin, W.I.: Über die Gewerkschaften, die gegenwärtige Lage und die Fehler Trotzkis (1920)in: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der KPdSU (Hrsg.): W.I. Lenin Werke Band 32, Berlin 1961, S. 1-2


Annahme 3
Im Sozialismus stehen die Gewerkschaften zwischen der Partei und der Staatsmacht, die Gewerkschaft allein ist nicht ausreichend um die Diktatur des Proletariats und damit den Sozialismus zu verwirklichen.

„Ihrem Platz im System der Diktatur des Proletariats nach stehen die Gewerkschaften, wenn man sich so ausdrücken darf, zwischen der Partei und der Staatsmacht. Beim Übergang zum Sozialismus ist die Diktatur des Proletariats unvermeidlich, aber diese Diktatur wird nicht durch eine die Industriearbeiter in ihrer Gesamtheit erfassende Organisation verwirklicht.“
Lenin, W.I.: Über die Gewerkschaften, die gegenwärtige Lage und die Fehler Trotzkis (1920) in: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der KPdSU (Hrsg.): W.I. Lenin Werke Band 32, Berlin 1961, S. 2