Marx: Kritik des Gothaer Programms

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Die "Kritik des Gothaer Programms" ist eine 1875 verfasste und 1891 postum veröffentlichte Kritik von Karl Marx am Entwurf des Gothaer Programms, das bei der späteren Vereinigung der „Sozialdemokratischen Arbeiterpartei“ (SDAP) mit dem „Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein“ (ADAV) zur "Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands" (SAPD) beschlossen wurde.
In der Schrift werden zentrale Grundsätze der revolutionären Umwälzung und des Übergangs zur kommunistischen Gesellschaft formuliert. So geht es u.a. um den Mechanismus der Verteilung des gesellschaftlichen Arbeitsproduktes, um das Weiterbestehen von Warenverhältnissen und dem Wertgesetz, um die Unterscheidung zwischen sozialistischem und kommunistischem Recht uwm.
Marx' Kritik richtet sich vornehmlich gegen die Positionen von Ferdinand Lassalle, die innerhalb der Arbeiterbewegung einflussreich waren. Dabei geht es unter anderem um die Frage des Ursprungs des gesellschaftlichen Reichtums, dessen gerechte Verteilung, oder die Stellung von Kapitalisten und Grundeigentümern. Ebenfalls widmet er sich Themen wie der Notwendigkeit eines Internationalismus in der Arbeiterbewegung, der Stellung der Arbeiterklasse zu den anderen Klassen, dem Bildungssystem oder dem ehernen Lohngesetz von Ferdinand Lassalle. Die Rolle des Staates und seine Entwicklung, besonders nach einer proletarischen Revolution, wird ebenfalls beleuchtet und kritisch dem Staatsverständnis im Programmentwurf gegenübergestellt.