Eigenständigkeit der Arbeiterbewegung

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Eigenständigkeit der Kommunistischen Partei[Bearbeiten]

Schlagworte
Historischer Materialismus, Wissenschaftlicher Sozialismus, Kommunistische Partei, Revolution, Herrschaft des Proletariats, politische Aktion, Eigenständigkeit der KP, bürgerliche Freiheitsrechte

Annahme 1
Zur Erkämpfung des Sozialismus ist eine  Klassenpartei notwendig, die ausschließlich das Klasseninteresse des Proletariats im Sinn hat und nur in ihrem Sinne handeln darf.

„Daß das Proletariat seine politische Herrschaft, die einzige Tür in die neue Gesellschaft, nicht erobern kann ohne gewaltsame Revolution, darüber sind wir einig. Damit am Tag der Entscheidung das Proletariat stark genug ist zu siegen, ist es nötig - und das haben M[arx] und ich seit 1847 vertreten daß es eine besondre Partei bildet, getrennt von allen andern und ihnen entgegengesetzt, eine selbstbewußte Klassenpartei. Darin liegt aber nicht, daß diese Partei nicht momentan andre Parteien zu ihren Zwecken benutzen kann. Darin liegt ebensowenig, daß sie nicht andre Parteien momentan unterstützen kann in Maßregeln, die entweder unmittelbar dem Proletariat vorteilhaft oder die Fortschritte im Sinn der ökonomischen Entwicklung oder der politischen Freiheit sind. …  Ich bin aber nur dann dafür, wenn der Vorteil für uns direkt oder für die geschichtliche Entwicklung des Landes in der Richtung auf die ökonomische und politische Revolution unbestreitbar und der Mühe wert ist. Und vorausgesetzt, daß der proletarische Klassencharakter der Partei dadurch nicht in Frage gestellt wird. Dies ist für mich die absolute Grenze. Diese Politik finden Sie entwickelt schon 1847 im „Komm[unistischen] Manifest", wir haben sie befolgt 1848, in der Internationale, überall. Abgesehn von der Frage der Moralität - um diesen Punkt handelt es sich hier nicht, ich lasse ihn also beiseite — ist mir als Revolutionär jedes Mittel recht, das zum Ziel führt, das gewaltsamste, aber auch das scheinbar zahmste…“
MEW 37, S. 326ff


Annahme 2
Die KP kämpft für die Diktatur des Proletariats und die klassenlose Gesellschaft. Dafür muss sie unabhängig sein und eine eigenständige Politik, die Politik des Proletariats, entwickeln. Dafür nutzt sie den Spielraum, der ihr durch bürgerliche Freiheitsrechte gegeben wird aus, um gegen die bürgerliche Gesellschaft zu kämpfen.

„„Die Arbeiterpartei als politische Partei existiert schon in den meisten Ländern. […] Die Praxis des wirklichen Lebens, die politische Bedrückung, der die bestehenden Regierungen die Arbeiter aussetzen - sei es zu politischen, sei es zu sozialen Zwecken -, zwingt die Arbeiter in die Politik, ob sie wollen oder nicht.[…]

Wir wollen die Abschaffung der Klassen. Was ist das Mittel, um dahin zu gelangen? Die politische Herrschaft des Proletariats. Und jetzt, wo sich alle darüber einig sind, verlangt man von uns, wir sollen uns nicht in Politik mischen! Alle Abstentionisten nennen sich Revolutionäre, und sogar Revolutionäre par excellence. Die Revolution aber ist der höchste Akt der Politik, und wer sie will, muß auch das Mittel wollen - die politische Aktion, welche die Revolution vorbereitet, welche die Arbeiter für die Revolution erzieht und ohne die die Arbeiter am nächsten Tage nach dem Kampf stets […] geprellt sein werden. Aber die Politik, auf die es ankommt, muß eine proletarische Politik sein; die Arbeiterpartei darf sich nicht als Schwanz irgendwelcher Bourgeoisparteien, sondern muß sich vielmehr als unabhängige Partei konstituieren, die ihr eignes Ziel, ihre eigne Politik hat.

Die politischen Freiheiten, das Versammlungs- und Assoziationsrecht, die Preßfreiheit, das sind unsre Waffen; und wir sollten die Arme verschränken und Abstention üben, wenn man sie uns nehmen will? Man sagt, jede politische Aktion bedeute, das Bestehende anerkennen. Aber wenn dieses Bestehende uns die Mittel gibt, um gegen das Bestehende zu protestieren, so ist die Anwendung dieser Mittel keine Anerkennung des Bestehenden.““
MEW 17, S. 416f


Eigenständigkeit der Arbeiterbewegung[Bearbeiten]

Schlagworte
Sozialdemokratie, Arbeiterbewegung, ideologische Selbstständigkeit, Politisches Bewusstsein, Politisches Bewusstsein, Sozialistische Ideologie, Spontanität, Bildung

Annahme 1
Die Kommunisten müssen die Interessen der gesamten Arbeiterbewegung vertreten und dieser Bewegung ihr Endziel und ihre politischen Aufgaben weisen. Die Kommunisten müssen die politische und ideologische Selbstständigkeit der Arbeiterbewegung wahren. Die Arbeiterklasse darf sich nicht auf den ökonomischen Kampf beschränken und dadurch zum Anhängsel anderer Parteien werden. Die Befreiung der Arbeiter muss das Werk der Arbeiter selbst sein. DIe Kommunistische Partei ist die Vereinigung von Arbeiterbewegung und wissenschaftlichem Kommunismus.

„Die Sozialdemokratie ist die Vereinigung von Arbeiterbewegung und Sozialismus, ihre Aufgabe besteht nicht darin, der Arbeiterbewegung in jedem einzelnen Stadium passiv zu dienen, sondern darin, die Interessen der Gesamtbewegung als Ganzes zu vertreten, dieser Bewegung ihr Endziel, ihre politischen Aufgaben zu weisen, ihre politische und ihre ideologische Selbständigkeit zu wahren. Von der Sozialdemokratie losgerissen, verflacht die Arbeiterbewegung und verfällt unweigerlich in Bürgerlichkeit: führt die Arbeiterklasse nur den ökonomischen Kampf, so verliert sie ihre politische Selbständigkeit, wird sie zum Anhängsel anderer Parteien und übt Verrat an dem großen Vermächtnis: „Die Befreiung der Arbeiter muß das Werk der Arbeiter selbst sein. “
LW 4, S. 367


Annahme 2
Politisches Bewusstsein entsteht nicht spontan und muss dem Arbeiter außerhalb vom ökonomischem Kampf gebracht werden. Im Ökonomischen Kampf entsteht nicht von selbst politisches und sozialistisches Bewusstsein. Zur Vermittlung des politischen Bewusstseins braucht es eine eigenständige KP.

„Der ökonomische Kampf „stößt" die Arbeiter nur auf Fragen/die das Verhältnis der Regierung zur Arbeiterklasse betreffen, und wie sehr wir uns auch abmühen mögen mit der Aufgabe, „dem eigentlichen ökonomischen Kampf politischen Charakter zu verleihen", wir würden es nie zustande bringen, im Rahmen dieser Aufgabe das politische Bewußtsein der Arbeiter (bis zur Höhe des sozialdemokratischen politischen Bewußtseins) zu entwickeln, denn dieser Rahmen selbst ist zu eng.“ (LW 5, 435) „Das politische Klassenbewußtsein kann dem Arbeiter nur von außen gebracht werden, das heißt aus einem Bereich außerhalb des ökonomischen Kampfes, außerhalb der Sphäre der Beziehungen zwischen Arbeitern und Unternehmern. Das Gebiet, aus dem allein dieses Wissen geschöpft werden kann, sind die Beziehungen aller Klassen und Schichten zum Staat und zur Regierung, sind die Wechselbeziehungen zwischensämtlichen Klassen.“
LW 5, S. 436


Annahme 3
Es gibt keine außerhalb oder über den Klassen stehende Ideologie. Entweder sozialistische oder bürgerliche Ideologie. Die Anbetung der Sponanität muss bekämpft werden und die Arbeiterbewegung muss unter die Linie der Kommunisten gebracht werden.

„so kann die Frage nur so stehen: bürgerliche oder sozialistische Ideologie. Ein Mittelding gibt es hier nicht (denn eine „dritte Ideologie hat die Menschheit nicht geschaffen, wie es überhaupt in einer Gesellschaft, die von Klassengegensätzen zerfleischt wird, niemals eine außerhalb der Klassen oder über den Klassen stehende Ideologie geben kann). Darum bedeutet jede Herabminderung der sozialistischen Ideologie, jedes Abschwenken von ihr zugleich eine Stärkung der bürgerlichen Ideologie. Man redet von Spontaneität. Aber die spontane Entwicklung der Arbeiterbewegung führt eben zu ihrer Unterordnung unter die bürgerliche Ideologie, sie verläuft eben nach dem Programm des „Credo", denn spontane Arbeiterbewegung ist Trade-Unionismus, ist Nur- Gewerkschaftlerei*, Trade-Unionismus aber bedeutet eben ideologische Versklavung der Arbeiter durch die Bourgeoisie. Darum besteht unsere Aufgabe, die Aufgabe der Sozialdemokratie, im 'Kampf gegen die Spontaneität, sie besteht darin, die Arbeiterbewegung von dem spontanen Streben des Trade-Unionismus, sich unter die Fittiche der Bourgeoisie zu begeben, abzubringen und sie unter die Fittiche der revolutionären Sozialdemokratie zu bringen.“
LW 5, S. 396


Annahme 4
Die Sozialistische Ideologie entsteht nicht spontan durch die Arbeiterklasse. Der Sozialismus ist eine Wissenschaft. Die Arbeiterklasse muss lernen und sich den Wissenschaftlichen Sozialismus aneignen.

„Kann nun von einer selbständigen, von den Arbeitermassen im Verlauf ihrer Bewegung selbst ausgearbeiteten Ideologie keine Rede sein*, * Dies heißt selbstverständlich nicht, daß die Arbeiter an dieser Ausarbeitung nicht teilnehmen. Aber sie nehmen daran nicht als Arbeiter teil, sondern als Theoretiker des Sozialismus, als die Proudhon und Weitimg, mit anderen Worten, sie nehmen nur dann und soweit daran teil, als es ihnen in höherem oder geringerem Maße gelingt, sich das Wissen ihres Zeitalters anzueignen und dieses Wissen zu bereichern. Damit aber den Arbeitern dieses häufiger gelinge, ist es notwendig, alles zu tun, um das Niveau der Bewußtheit der Arbeiter im allgemeinen zu heben; ist es notwendig, daß die Arbeiter sich nicht in dem künstlich eingeengten Rahmen einer „Literatur für Arbeiter" abschließen, sondern daß sie es immer mehr lernen, sich die allgemeine Literatur zu eigen zu machen.“
LW 5, S. 395


Gefahr bürgerlicher Einflüsse[Bearbeiten]

Schlagworte
Sozialistische Ideologie, Spontanität, Bildung, Reformismus, Notwendigkeit der Eigenständigkeit der Arbeiterbewegung, Bürgerliche Demokratie, Agitation und Propaganda, Verhältnis zu bürgerlichen Kräften, Selbstständigkeit, Eigenständigkeit 

Annahme 1
Reformistischer Einfluss lähmt die Arbeiterbewegung, deshalb ist die Eigenständigkeit der Arbeiterbewegung notwendig. 

„Je stärker der Einfluß der Reformisten auf die Arbeiter ist, um so ohnmächtiger sind die Arbeiter, um so abhängiger sind sie von der Bourgeoisie, um so leichter gelingt es der Bourgeoisie, durch allerlei Winkelzüge die Reformen zunichte zu machen. Je selbständiger die Arbeiterbewegung ist, je mehr sie in die Tiefe geht, je weitere Ziele sie sich steckt, je weniger ihr reformistische Beschränktheit anhaftet, um so besser gelingt es den Arbeitern, die einzelnen Verbesserungen zu sichern und auszunutzen.“
LW 19, S. 364


Annahme 2
Die Partei muss die Organisationen streng von bürgerlichen Einflüsse entfernt halten. Wenn es unabhängig von der Partei demokratische Agitation und Propaganda gibt, muss die Partei umso mehr die Führung in die Hand nehmen und die Unabhängigkeit der Arbeiterklasse von der bürgerlichen Demokratie schützen.

„Je mehr uns die unabhängig von uns betriebene demokratische Propaganda und Agitation in die Hände arbeitet, um so wichtiger ist die organisierte Führung seitens der Sozialdemokratie, um die Unabhängigkeit der Arbeiterklasse von der bürgerlichen Demokratie zu schützen.“
LW 8, S. 207


Annahme 3
Die KP muss selbstständig und unabhängig organisiert sein. Sie darf sich nicht von bürgerlichen Kräften beeinflussen lassen, sondern muss über deren Charackter aufklären, auch wenn sie scheinbar ein progressives Interesse vertreten. Ihre Forderungen muss die KP zu jeder Zeit offensiv vertreten.

„Während also die demokratische Partei, die Partei der Kleinbürgerschaft, sich in Deutschland immer mehr organisierte, verlor die Arbeiterpartei ihren einzigen festen Halt, blieb höchstens in einzelnen Lokalitäten zu lokalen Zwecken organisiert und geriet dadurch in der allgemeinen Bewegung vollständig unter die Herrschaft und Leitung der kleinbürgerlichen Demokraten. Diesem Zustande muß ein Ende gemacht, die Selbständigkeit der Arbeiter muß hergestellt werden. Die Zentralbehörde begriff diese Notwendigkeit [...]“
MEW 7, S. 244


„Die Reorganisation kann nur durch einen Emissär erfolgen, und die Zentralbehörde hält für höchst wichtig, daß der Emissär gerade in diesem Augenblicke abgeht, wo eine neue Revolution bevorsteht, wo die Arbeiterpartei also möglichst organisiert, möglichst einstimmig und möglichst selbständig auftreten muß, wenn sie nicht wieder wie 1848 von der Bourgeoisie exploitiert und ins Schlepptau genommen werden soll.“
MEW 7, S. 245


„Das Verhältnis der revolutionären Arbeiterpartei zur kleinbürgerlichen Demokratie ist dies: Sie geht mit ihr zusammen gegen die Fraktion, deren Sturz sie bezweckt; sie tritt ihnen gegenüber in allem, wodurch , sie sich für sich selbst festsetzen wollen.“
MEW 7, S. 246f


„[...] Während die demokratischen Kleinbürger die Revolution möglichst rasch und unter Durchführung höchstens der obigen Ansprüche zum Abschlüsse bringen wollen, ist es unser Interesse und unsere Aufgabe, die Revolution permanent zu machen, so lange, bis alle mehr oder weniger besitzenden Klassen von der Herrschaft verdrängt sind, die Staatsgewalt vom Proletariat erobert und die Assoziation der Proletarier nicht nur in einem Lande, sondern in allen herrschenden Ländern der ganzen Welt so weit vorgeschritten ist, daß die Konkurrenz der Proletarier in diesen Ländern aufgehört hat und daß wenigstens die entscheidenden produktiven Kräfte in den Händen der Proletarier konzentriert sind. Es kann sich für uns nicht um Veränderung des Privateigentums handeln, sondern nur um seine Vernichtung, nicht um Vertuschung der Klassengegensätze, sondern um Aufhebung der Klassen, nicht um Verbesserung der bestehenden Gesellschaft, sondern um Gründung einer neuen.“
MEW S. 247f


„Statt sich abermals dazu herabzulassen, den bürgerlichen Demokraten als beifallklatschender Chor zu dienen, müssen die Arbeiter, vor allem der Bund, dahin wirken, neben den offiziellen Demokraten eine selbständige geheime und öffentliche Organisation der Arbeiterpartei herzustellen und jede Gemeinde zum Mittelpunkt und Kern von Arbeitervereinen zu machen, in denen die Stellung und Interessen des Proletariats unabhängig von bürgerlichen Einflüssen diskutiert werden.“
MEW S. 248


„Die Arbeiter müssen vor allen Dingen während des Konfliktes und unmittelbar nach dem Kampfe, soviel nur irgend möglich, der bürgerlichen Abwiegelung entgegenwirken und die Demokraten zur Ausführung ihrer jetzigen terroristischen Phrasen zwingen. Sie müssen dahin arbeiten, daß die unmittelbare revolutionäre Aufregung nicht sogleich nach dem Siege wieder unterdrückt wird. Sie müssen sie im Gegenteil solange wie möglich aufrechterhalten. Weit entfernt, den sogenannten Exzessen, den Exempeln der Volksrache an verhaßten Individuen oder öffentlichen Gebäuden, an die sich nur gehässige Erinnerungen knüpfen, entgegenzutreten, muß man diese Exempel nicht nur dulden, sondern ihre Leitung selbst in die Hand nehmen. Während des Kampfes und nach dem Kampf müssen die Arbeiter neben den Forderungen der bürgerlichen Demokraten ihre eigenen Forderungen bei jeder Gelegenheit aufstellen.“
MEW 7, S. 249


„Um aber dieser Partei, deren Verrat an den Arbeitern mit der ersten Stunde des Sieges anfangen wird, energisch und drohend entgegentreten zu können, müssen die Arbeiter bewaffnet und organisiert sein. Die Bewaffnung des ganzen Proletariats mit Flinten, Büchsen, Geschützen und Munition muß sofort durchgesetzt, der Wiederbelebung der alten, gegen die Arbeiter gerichteten Bürgerwehr muß entgegengetreten werden. Wo dies letztere aber nicht durchzusetzen ist, müssen die Arbeiter versuchen, sich selbständig als proletarische Garde, mit selbstgewählten Chefs und eigenem selbstgewählten Generalstabe zu organisieren und unter den Befehl, nicht der Staatsgewalt, sondern der von den Arbeitern durchgesetzten revolutionären Gemeinderäte zu treten. Wo Arbeiter für Staatsrechnung beschäftigt werden, müssen sie ihre Bewaffnung und Organisation in ein besonderes Korps mit selbstgewählten Chefs oder als Teil der proletarischen Garde durchsetzen. Die Waffen und die Munition dürfen unter keinem Vorwand aus den Händen gegeben, jeder Entwaffnungsversuch muß nötigenfalls mit Gewalt vereitelt werden. Vernichtung des Einflusses der bürgerlichen Demokraten auf die Arbeiter, sofortige selbständige und bewaffnete Organisation der Arbeiter und Durchsetzung möglichst erschwerender und kompromittierender Bedingungen für die augenblickliche unvermeidliche Herrschaft der bürgerlichen Demokratie, das sind die Hauptpunkte, die das Proletariat und somit der Bund während und nach dem bevorstehenden Aufstand im Auge zu behalten hat.“
MEW 7, S. 250


„[...] ist es vor allem nötig, daß die Arbeiter in Klubs selbständig organisiert und zentralisiert sind. Die Zentralbehörde wird sich, sobald dies irgend möglich ist, nach dem Sturze der bestehenden Regierungen nach Deutschland begeben, sofort einen Kongreß berufen und diesem die nötigen Vorlagen wegen der Zentralisation der Arbeiterklubs unter einer im Hauptsitze der Bewegung etablierten Direktion machen. Die rasche Organisation, wenigstens einer provinziellen Verbindung der Arbeiterklubs, ist einer der wichtigsten Punkte zur Stärkung und Entwicklung der Arbeiterpartei; die nächste Folge des Sturzes der bestehenden Regierungen wird die Wahl einer Nationalvertretung sein.“
MEW 7, S. 251


„Die Arbeiter müssen … verlangen, daß das konfiszierte Feudaleigentum Staatsgut bleibt und zu Arbeiterkolonien verwandt wird, die das assoziierte Landproletariat mit allen Vorteilen des großen Ackerbaues bearbeitet und wodurch das Prinzip des gemeinsamen Eigentums sogleich eine feste Grundlage mitten in den wankenden bürgerlichen Eigentumsverhältnissen erlangt. Wie die Demokraten mit den Bauern, müssen sich die Arbeiter mit dem Landproletariat verbinden. Die Demokraten werden ferner entweder direkt auf die Föderativrepublik hinarbeiten oder wenigstens, wenn sie die eine und unteilbare Republik nicht umgehen können, die Zentralregierung durch möglichste Selbständigkeit und Unabhängigkeit der Gemeinden und Provinzen zu lähmen suchen. Die Arbeiter müssen diesem Plane gegenüber nicht nur auf die eine und unteilbare deutsche Republik, sondern auch in ihr auf die entschiedenste Zentralisation der Gewalt in die Hände der Staatsmacht hinwirken. Sie dürfen sich durch das demokratische Gerede von Freiheit der Gemeinden, von Selbstregierung usw. nicht irremachen lassen.“
MEW 7, S. 252


„[...]sie [die Arbeiter] selbst müssen das meiste zu ihrem endlichen Siege dadurch tun, daß sie sich über ihre Klasseninteressen aufklären, ihre selbständige Parteistellung sobald wie möglich einnehmen, sich durch die heuchlerischen Phrasen der demokratischen Kleinbürger keinen Augenblick an der unabhängigen Organisation der Partei des Proletariats irremachen lassen. Ihr Schlachtruf muß sein: Die Revolution in Permanenz!“
MEW 7,S. 254