AG Sozialismus

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Einführung in die AG[Bearbeiten]

Ausgangslage – Warum brauchen wir diese Arbeitsgruppe?
Vor über 100 Jahren lieferte die große sozialistische Oktoberrevolution den unwiderlegbaren Beweis der Möglichkeit des Zerschlagens der kapitalistischen Produktionsverhältnisse. Mehr noch, die Sowjetunion vollzieht eine enorme Entwicklung der Wissenschaft und Industrie, eine Steigerung des materiellen Reichtums verbunden mit nie dagewesenen sozialen und politischen Rechten für diejenigen, die diesen Reichtum erarbeiteten. Der Sieg über den Faschismus, die militärisch ebenbürtige Stellung im sogenannten kalten Krieg sind Belege dafür, dass der Sozialismus in der Lage dazu war, es mit dem Imperialismus aufzunehmen. Die Systemkonkurrenz wurde zu der entscheidenden politischen Auseinandersetzung des „kurzen“ 20. Jahrhunderts. 70 Jahre nach der bolschewistischen Revolution, die dem Kapital den Zugriff auf einen Drittel des Erdballs verwehrte, wurden in den Staaten des Warschauer Vertrags endgültig kapitalistische Produktionsverhältnisse restauriert. weiter lesen

Dissens[Bearbeiten]

Die Diskussionen über die kommunistische Gesellschaft und den Sozialismus, als Übergang vom Kapitalismus zum Kommunismus, die innerhalb der kommunistischen Bewegung existieren, sind keineswegs neu. Alle Kontroversen haben unterschiedliche Sichtweisen auf die praktischen Erfahrungen des sozialistischen Aufbaus, insbesondere der Entwicklung der Sowjetunion zur Grundlage.
Wir haben 13 zentrale Diskussionen zum Thema zusammengetragen, die sich mit verschiedensten Fragen des sozialistischen Aufbaus, der Planwirtschaft, der Organisation der Arbeitermacht, dem Verhältnis von Sozialismus zu Kommunismus und vielem mehr beschäftigen. Eine klare inhaltliche Trennung der einzelnen Diskussionen ist nicht möglich. Probleme und Widersprüche des sozialistischen Aufbaus, die in den verschiedenen Diskussionen aufgegriffen werden, müssen letztlich im Kontext der sie umgebenen gesellschaftlichen Verhältnisse betrachtet werden und können nicht isoliert untersucht werden. Die Aufschlüsselung in unterschiedliche Themenkomplexe ermöglicht hingegen den Zugang zum Arbeitsfeld.

Hier ist eine Liste mit allen ausgearbeiteten Dissensen:



Zu kurzen Einführungen in die Dissense hier klicken

Offene Fragen[Bearbeiten]

Die von uns aufgestellten Fragen komplettieren die Grundannahmen und Dissense und stecken so die Grenzen des Arbeitsfeldes ab. Die verschiedenen Erfahrungen des sozialistischen Aufbaus müssen umfassend miteinbezogen werden. Es geht darum, den Blick nicht nur auf die Sowjetunion zu lenken, wenn auch ihre Entwicklung beispielhaft und zentral für das Verständnis der Politik anderer sozialistischer Staaten war und ist. Von herausragender Bedeutung sind für uns die Erfahrungen der DDR. Aber auch die Verhältnisse auf Kuba, in China, Albanien, Jugoslawien, Nordkorea und weiterer Länder müssen analysiert und bewertet werden. Die verschiedenen Modelle in der Produktion, Distribution, der Organisation der proletarischen Demokratie etc. sind unbedingt auszuwerten. Es geht aber auch um ein umfassendes Bild der Herausforderungen im sozialistischen Aufbau, um Fragen von Kunst, Presse, Justiz, Familie, Städtebau, aber auch um die ideologischen Entwicklungen der kommunistischen Parteien. Wie konnten sich zunehmend revisionistische Positionen innerhalb der Parteien durchsetzen und wie ließe sich dagegen schützen?
Um in der Lage zu sein, ein Programm für den sozialistischen Aufbau in Deutschland zu entwerfen, müssen schließlich nicht nur Geschichte und Gegenwart des Sozialismus untersucht werden, sondern müssen auch die aktuellen Verhältnisse, die politischen, sozialen und ökonomischen Bedingungen analysiert werden. Der Zustand der Infrastruktur, der Produktivkräfte, des Bildungsstands etc. sind entscheidend, um Möglichkeiten und Grenzen sozialistischer Produktionsverhältnisse einschätzen zu können.

Geschichte/ Gegenwart[Bearbeiten]


Zukunft[Bearbeiten]

Grundannahmen[Bearbeiten]


Marx und Engels, so wird oft gesagt, hätten zwar eine Kritik der politischen Ökonomie des Kapitalismus verfasst, sich allerdings bei der Beschreibung der kommunistischen Gesellschaft zurückgehalten und bloß vage Vorstellungen abgegeben. Die Darstellungen bleiben tatsächlich an vielen Stellen allgemein formuliert, wie sie es aus der Situation von Marx und Engels auch schwerlich anders sein konnten, ohne zu unzulänglichen Spekulationen über eine zukünftige Gesellschaft zu werden. Nichtsdestotrotz sind es klare Anforderungen an die ökonomische Basis des Kommunismus und an die politische Struktur, die die Umwandlung der einen in die andere Gesellschaft durchsetzt. Sie erklären die Notwendigkeit des Sozialismus aus einer genauen Untersuchung der kapitalistischen Produktionsverhältnisse. In der Schrift Herrn Eugen Dürings Umwälzung der Wissenschaften, kurz Anti-Dühring von 1877 entwickelt Engels keine utopische Vorstellung einer besseren Welt, sondern begründet den Sozialismus wissenschaftlich, aus dem Entstehen und Werden der bürgerlichen Gesellschaft und ihrem zentralen Widerspruch, der zu seiner Aufhebung drängt – gesellschaftliche Produktion einerseits, private Aneignung der Produkte andererseits. Die Lösung der Eigentumsfrage wird in den Grundsätzen des Kommunismus von 1847, als dem ersten Programmentwurf für den Bund der Kommunisten von Engels, als Hauptforderung der Kommunisten hervorgehoben. Die Notwendigkeit der Zerschlagung des bürgerlichen Staatsapparats leitet Marx in seiner Schrift Der Bürgerkrieg in Frankreich 1871 aus den Erfahrungen der Pariser Kommune ab. Eine erste noch unreife kommunistische Gesellschaft und die ihr adäquate politische Form, die Diktatur des Proletariats, als notwendiger Übergang vom Kapitalismus zum Kommunismus werden von Marx in seiner Kritik des Gothaer Programms von 1875 deutlich charakterisiert. Vieles mehr ließe sich anschließen und kann in der Sammlung der Grundannahmen, die stetig ergänzt werden soll, nachgelesen werden.
Lenin studierte die Werke von Marx und Engels wohl wie kaum ein anderer und setzte ihr revolutionäres Werk fort. Lenin und die Bolschewiki waren mit den Anforderungen und Widersprüchen der revolutionären Machteroberung und des sozialistischen Aufbaus konkret konfrontiert und mussten stets neue Einschätzungen der Lage und Lösungen für immer neue Probleme finden. Die Kämpfe gegen Schwankende und Konterrevolutionäre Kräfte, die Überzeugung und Einbindung weiterer Schichten und Klassen für die sozialistische Revolution, der Aufbau des Sozialismus zunächst in einem einzelnen Land, die Errichtung der materiell-technischen Basis für eine sozialistische Zentralplanung, die Festigung und Verbindung der Arbeitermacht mit den arbeitenden und werktätigen Massen und vieles mehr. All diese Erfahrungen, Siege und Niederlagen im sozialistischen Aufbau sind für die kommunistische Bewegung von unschätzbarem Wert und müssen als solche studiert und analysiert werden. Dabei wird entscheidend sein, den historischen Kontext genau zu beleuchten, um klar zu kriegen, welche Überlegungen verallgemeinerbar und für einen erneuten Anlauf zum Sozialismus übertragbar sind.



Mitmachen[Bearbeiten]


Um einer Klärung der drängenden Fragen näher zu kommen, brauchen wir die Diskussion und Mitarbeit verschiedener Kräfte aus der Bewegung. Der Auftrag zur Mitarbeit richtet sich natürlich an die Arbeiter- und kommunistische Bewegung, nicht an den Klassenfeind und seine Lakaien. All diejenigen, die das Ziel der revolutionären Überwindung der kapitalistischen Produktionsweise mit uns teilen, sind eingeladen, mitzuarbeiten. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten sich an dem Klärungsprozess und der Arbeit der AG zur sozialistischen Gesellschaft zu beteiligen. Das Wichtigste: Diskutiert mit, schreibt eigene Beiträge zu den Streitfragen der Bewegung, zu den theoretischen Grundannahmen von Marx, Engels und Lenin oder zur Geschichte und Gegenwart des Sozialismus. Ergänzt oder widersprecht den Veröffentlichungen, stellt selbst eure offenen Fragen zum Thema usw. Denn nur wenn die Argumente klar und offen liegen, wird es möglich sein, die Diskussion zu einer Klärung zu entwickeln. Darüber hinaus wird es auch möglich sein, sich direkt an der Arbeit der AG zu beteiligen, einzelne Arbeitsaufträge zu übernehmen, in kleinen Arbeitsgruppen zu spezifischen Fragen zu wirken oder auch dauerhaft mitzuarbeiten. Kontaktiert dazu bitte einfach direkt die AG.
So verstehen wir unsere Hauptaufgabe: organisiert, kampforientiert und mit schonungsloser Kritik und Selbstkritik an die Bearbeitung der Fragen heranzugehen, um hier und heute den Weg zum Sozialismus ganz konkret und praktisch zu öffnen!