Grundannahmen Dialektik

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Schlagworte

Dialektik, Wissenschaft, Gesetze, Bewegung, Erkennen, Gesellschaft, Denken

Annahme 1

Dialektik ist die Wissenschaft von den allgemeinsten Gesetzen aller Bewegung.

Es gibt also Bewegungsgesetze in der Natur, in der Menschengeschichte, d.h. in der Gesellschaft und Bewegungsgesetze des Denkens.

Diese Gesetze können erkannt werden.

Diese allgemeinen Bewegungsgesetze sind ein und dieselben Gesetze in allen drei Sphären, also in der Natur, der Menschengeschichte und im Denken.



„In der vorstehenden Schrift ist die Dialektik als die Wissenschaft von den allgemeinsten Gesetzen aller Bewegung gefaßt worden. Es ist hierin eingeschlossen, daß ihre Gesetze Gültigkeit haben müssen für die Bewegung ebensosehr in der Natur und der Menschengeschichte, wie für die Bewegung des Denkens. Ein solches Gesetz kann erkannt werden in zweien dieser drei Sphären, ja selbst in allen dreien, ohne daß der metaphysische Schlendrian sich darüber klar wird, daß es ein und dasselbe Gesetz ist, das er erkannt hat“
(Engels: Dialektik der Natur. Notizen und Fragmente, MEW Band 20, S.530)


„Es handelte sich bei dieser meiner Rekapitulation der Mathematik und der Naturwissenschaften selbstredend darum, mich auch im einzelnen zu überzeugen, woran im allgemeinen kein Zweifel für mich war -, daß in der Natur dieselben dialektischen Bewegungsgesetze im Gewirr der zahllosen Veränderungen sich durchsetzen, die auch in der Geschichte die scheinbare Zufälligkeit der Ereignisse beherrschen; dieselben Gesetze, die, ebenfalls in der Entwicklungsgeschichte des menschlichen Denkens den durchlaufenden Faden bildend, allmählich den denkenden Menschen zum Bewusstsein kommen; die zuerst von Hegel in umfassender Weise, aber in mystifizierter Form entwickelt worden, und die aus dieser mystischen Form herauszuschälen und in ihrer ganzen Einfachheit und Allgemeingültigkeit klar zur Bewußtheit zu bringen, eine unserer Bestrebungen war.“
(Engels: Anti-Dühring, MEW Band 20, S.11)


„In ihrer mystifizierten Form ward die Dialektik deutsche Mode, weil sie das Bestehende zu verklären schien. In ihrer rationellen Gestalt ist sie dem Bürgertum und seinen doktrinären Wortführern ein Ärgernis und ein Greuel, weil sie dem positiven Verständnis des Bestehenden zugleich auch das Verständnis seiner Negation, seines notwendigen Untergangs einschließt, jede gewordne Form im Flusse der Bewegung, also auch nach ihrer vergänglichen Seite auffaßt, sich durch nichts imponieren läßt, ihrem Wesen nach kritisch und revolutionär ist.“
(Marx: Nachwort zur zweiten Auflage des Kapital Band I, MEW, Band 23, S. 27/28)