Das Kapital (Literatureinleitung)

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Das Kapital ist eines der Lebenswerke von Karl Marx, an dem er über vier Jahrzehnte seines Lebens schrieb. Die drei Bände des Kapitals leisten auch heute noch einen nicht hoch genug einzuschätzenden Beitrag zum Wissensschatz des wissenschaftlichen Kommunismus.

Es ist die Fortsetzung der 1859 veröffentlichten Schrift: „Zur Kritik der Politischen Ökonomie“ und erforscht die kapitalistische Produktionsweise und die ihr entsprechenden Produktions- und Verkehrsverhältnisse. Marx studierte gründlich und allseitig die Geschichte der Ökonomie und die derzeitige Wirtschaft in den verschiedenen Ländern, insbesondere in England, dem damals klassischen Land des Kapitalismus.

Auf der Grundlage Jahrzehnte langer ökonomischer Studien veröffentlichte Marx 1867 den ersten Band des Kapitals. Die Arbeit an diesem Werk fand unter sehr schwierigen Bedingungen für Marx statt, da er gezwungen war immer wieder gegen die Not zu kämpfen und nicht selten musste er sich vom Studium losreißen, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Diese dauerhafte Überanstrengung führte schließlich zu einer langjährigen Erkrankung. Diese war die Ursache dafür, dass zwischen dem Anfang und der Fortsetzung der Ausarbeitung des ersten Bandes ein langer Zeitraum lag.

Im Verlauf seiner Arbeit beschloss Marx das Kapital nicht wie ursprünglich angedacht als Hefte herauszubringen, sondern als ein zusammenhängendes Werk, von dem bereits unter Einfluss von Engels der erste Band herausgebracht werden sollte, auch wenn die anderen Bände noch nicht druckfähig waren. Marx selbst überarbeitete bei der Vorbereitung der Neuauflagen in die deutschen Sprache und bei der Herausgabe in anderen Sprachen den ersten Band und nahm Verbesserungen vor. Unermüdlich arbeite Marx auch an den Folgebänden weiter, aber seine vielseitige Tätigkeit auch im Generalrat der Internationalen Arbeiterassoziation forderte viel seiner Zeit. Ebenfalls seine Genauigkeit und strenge Selbstkritik führten dazu, dass er während der Ausarbeitung immer wieder neu aufgetretenen Problemen nach ging und Studien dazu machte.

Nach dem Tode von Marx (1883) wurden die beiden folgenden Bände des "Kapitals" von Engels zum Druck vorbereitet und veröffentlicht. Der zweite Band erschien 1885 und der dritte 1894. Engels arbeitete hier vor allem auf Grundlage der Manuskripte von Marx, der ursprünglich bereits einen Strukturplan für vier Bände angefertigt hatte.

Der erste Band konzentriert sich auf den Produktionsprozess des Kapitals, im zweiten wird auf den Zirkulationsprozess eingegangen und mit den Gestaltungen des Gesamtprozesses führt Marx seine wissenschaftlichen Erkenntnisse im dritten Band fort. Der vorgesehene Band vier zu der Geschichte der Theorie wurde nicht mehr zu Lebzeiten von Marx und Engels veröffentlicht, sondern von dem Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED unter dem Titel "Theorien über den Mehrwert (Vierter Band des Kapitals)" herausgebracht.

Das Kapital hatte weitreichende Auswirkungen in der Arbeiterbewegung und in der Geschichte des 19/20 Jahrhunderts. Es ist eine Kritik der politischen Ökonomie selbst, die nach der historisch-materialistischen Anschauung von Marx nicht nur ein theoretisches System ist, sondern be­ruhende Gesellschaftsformation, deren Entstehung, Ent­wicklung und Untergang, zugleich Übergang in eine neue höhere Produktionsweise und Gesellschaftsformation verdeutlicht. All die ökonomischen, politischen und sozialen Fragen, um die sich die Marxsche Analyse des „Kapital“ theoretisch dreht, sind heute ebenfalls noch praktische Fragen der kommunistischen Weltbewegung und die Erkenntnisse spiegeln sich in den realen Kämpfen der großen gesellschaftlichen Mächte, der Staaten und Klassen, wider. Auch heute noch gilt es als eines der Hauptwerke marxistischer Bildung.

In unseren Grundannahmen zur Politische Ökonomie des Kapitalismus fassen wir die wichtigsten Ergebnisse des Werks zusammen.